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Letzte Aufstiegschance für die Löwen
02.03.2011 - 22:33 - Vereine - EHC Waldkraiburg - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Michael Gößl
 
Sie hatten Glück im Glück, die Spieler des EHC Waldkraiburg: zwar unterlagen sie am vergangenen Sonntag im Landesligahalbfinale mit 1:3 nach Penaltyschießen beim EHC 80 Nürnberg und konnten damit, nach dem 5:4-Sieg im Hinspiel, leider kein Finalticket lösen, das gleichzeitig auch zum Aufstieg in die Bayernliga berechtigt hätte. Durch die Aufstiegsverzichtserklärung von Finalist Waldkirchen gewinnt das Spiel der „Löwen" gegen die EA Schongau um Platz drei, am Freitag um 19:45 Uhr, aber nochmals an Bedeutung. Jetzt reicht nämlich auch der dritte Platz zum direkten Aufstieg. Die Chance auf die Rückkehr ins Oberhaus des Bayerischen Eishockeys ist wieder da!

„Das Spiel in Nürnberg müssen wir vergessen- wir haben jetzt eine zweite Chance bekommen und darüber müssen wir froh sein, denn die kriegt man nicht oft" spornt EHC-Kapitän Peter Richter seine Teamkollegen an. Der 27-Jährige war, wie alle anderen „Löwen" auch, am Sonntag nach der Pleite und dem verpassten Aufstieg mehr als frustriert: „das war ein übler Genickschlag" so Richter, der den EHC in seiner zweiten Saison als Kapitän eigentlich ohne Niederlage zurück in die Bayernliga führen wollte. Das klappte nicht- im Halbfinale war Nürnberg am Ende das glücklichere und auch individuell etwas bessere Team. Und in der Vorrunde der Landesliga Süd-West, gab es schließlich auch schon eine Mannschaft, die den EHC bezwingen konnte. Genau gegen diese geht es jetzt um den direkten Aufstieg: die EA Schongau. Mit einem knappen 3:4- geschwächt von drei Spielen in den fünf Tagen zuvor und ohne ihren Kapitän- unterlagen die Waldkraiburger den „Mammuts" am vorletzten Spieltag auswärts, alle EHC-Tore erzielte Jan Loboda. Wegen des besseren Torverhältnisses aber, sicherten sie sich dennoch schon vorzeitig den Vorrundentitel. Die EA Schongau zog anschließend ebenfalls ins Halbfinale ein und beide Fanlager hofften schon, sich im Finale als sportliche Aufsteiger wieder zu sehen und ein großes Eishockeyfest veranstalten zu können. Jetzt sind die Partien, am Freitag ab 19:45 Uhr in Waldkraiburg, und am Sonntag ab 17:00 Uhr in Schongau, doch wieder ernster, als es manchem vielleicht lieb ist. Das Hinspiel zuhause, hatte der EHC mit 2:1 für sich entscheiden können, damals war Kapitän Richter an Bord. Vielleicht ja ein gutes Zeichen.

Sein Trainer, Mitch Pohl, hat in dieser Woche das berufliche Fach gewechselt. „Was sollen wir groß trainieren? Wenn die Jungs spielen wie in Nürnberg, gibt's nichts zu verbessern" so Pohl. Er musste in dieser Woche mehr Psychologe als Trainer sein, stimmt der 43-Jährige zu. Seine Jungs nach der bitteren Pleite in Nürnberg wieder aufrichten und für die richtige Einstellung zum so großen „kleinen" Finale sorgen, waren seine Aufgaben, denn der Rosenheimer ist sich sicher: „die Spiele gegen Schongau werden eine rein mentale Geschichte." Personell gibt es in der Verteidigung jedoch noch einige Fragezeichen, ebenso drohen im Angriff zwei bedeutende Ausfälle.

Auch die „Mammuts" dürften niedergeschlagen sein: mit 3:3 endete die Halbfinalpartie in Schongau, im Rückspiel war man bereits mit 1:0 in Führung, dann drehte Waldkirchen das Spiel jedoch, siegte mit 4:2. Eine bittere Erfahrung für das Team von Reiner Lohr; noch dazu, weil es gegen eine Mannschaft ging, die ja eigentlich gar nicht aufsteigen will. Schongau möchte allerdings in die Bayernliga und will diese letzte Chance nutzen, ebenso wie die „Löwen". Für das Heimspiel am Freitag in Waldkraiburg, wünscht sich EHC-Coach Mitch Pohl darum vor allem eines: volle Ränge. „Sie werden wieder alles geben, da müssen wir eine volle Hütte haben und jeder muss die Jungs lautstark anfeuern. Mit einer Serie, wie wir sie hatten, hat vor der Saison doch keiner gerechnet- im Gegenteil. Jetzt verdient diese Mannschaft das einfach."

Viele honorieren die Leistung bekanntlich schon Woche für Woche, und auch am Sonntag nach Schongau wird es wieder Fanbusse geben, für die man sich beim Heimspiel am Freitag noch anmelden kann. Die „Löwen" werden es ihren hoffentlich in rauen Menge ins Stadion strömenden Anhängern danken und mit einer weiteren, aufopferungsvollen Leistung zurückzahlen. Sie werden alles versuchen, um ihre letzte Chance auf den Aufstieg zu nutzen.


 
 
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