Der Weg in die Oberliga für den Eishockey-Bayernligisten Erding Gladiators ist frei. Meister ERC Sonthofen wird sein Aufstiegsrecht nicht wahrnehmen, jetzt liegt die Entscheidung bei den Verantwortlichen des TSV Erding. Bis spätestens 30. April hätte Bayernliga-Meister Sonthofen Zeit gehabt, sich für die Oberliga zu bewerben. Nun ist die Entscheidung schon etwas früher gefallen. Wie der ERC in einer Pressemitteilung bekanntgegeben hat, „hat sich die Vorstandschaft einstimmig entschieden, einem möglichen Aufstieg in die Oberliga eine Absage zu erteilen“. Der Verein habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, wolle aber nicht den gleichen Fehler begehen, wie vor einigen Jahren, als der ERC finanziell am Abgrund stand. Der Titelgewinn sei zwar ein „tolles Erlebnis gewesen, dennoch dürfen wir aufgrund eines solchen Erfolgs den Verein nicht mit Scheuklappen führen“, sagt Vorsitzender Mike Henkel. „Schließlich sind wir erst vor einem Jahr schuldenfrei geworden, und das wollen wir auch bleiben.“ Der ERC-Vorsitzende resümiert: „Unser Verein wäre in der Oberliga ein klares Risiko eingegangen, das wollen wir nicht in Kauf nehmen.“ Dieses Risiko ist man sich auch im Erdinger Lager bewusst, und so gibt sich Patrick Kreßler noch ein wenig zurückhaltend. „Wir respektieren die Sonthofener Entscheidung, die uns nun die Möglichkeit gibt, über die Oberliga nachzudenken“, sagt der Pressesprecher der Eishockey-Abteilung. Allerdings gibt er zu, dass die Abteilung in den letzten Wochen keineswegs untätig war und durchaus auf den ERC-Rückzug vorbereitet war. Allerdings müsse es noch ein abschließendes Gespräch mit TSV-Präsident Günter Weidenhammer geben. Dieser habe das letzte Wort und müsse den Finanzplan genehmigen. Am Mittwoch (18.30 Uhr) werde dann in einer öffentlichen Pressekonferenz im Best Western Parkhotel (Am Bahnhof) die Entscheidung bekannt gegeben. In diesem Rahmen wird dann auch der neue Trainer Markus Knallinger vorgestellt. Für das Gladiators-Team kam die Sonthofener Entscheidung nicht unbedingt überraschend. „Das war mehr oder weniger absehbar, da ist ja in den letzten Tagen schon gemunkelt worden“, sagt Kapitän Stefan Peipe: „Aber jetzt haben wir die offizielle Bestätigung, und das ist sehr positiv.“ Die Abteilungsleitung und auch die Vereinsführung müssten nun genau abwägen. Dennoch ist für Peipe klar: „Die Mannschaft freut sich darauf, den Aufstieg wahrzunehmen.“ Der dürfte dann auf der Abschlussreise ordentlich gefeiert werden. Die Mannschaft fliegt am Mittwoch zu einem Kurztrip nach Gran Canaria. 23 von 26 Spielern sind mit dabei, einer der drei, die aus beruflichen oder schulischen Gründen nicht mitfliegen können, ist ausgerechnet der Kapitän, der eine wichtige Klausur schreiben muss. „Es ist zwar schade, aber es hilft nichts“, meint Peipe. „Aber vielleicht gehe ich dafür zur Pressekonferenz.“ Dann kann er seinen Team-Kameraden gleich brandaktuell per Telefon mitteilen, ob sie als Bayernligist geflogen sind und als Oberligist heimkehren werden. |
