Die Kennenlern-Phase ist eigentlich immer ein etwas spannendes und gleichzeitig auch ziemlich merkwürdiges Unterfangen. Dies lässt sich aber nicht auf die Spieler des EHC Waldkraiburg und ihren neuen Trainer Jan Smolko übertragen. Am Mittwochabend kam die Mannschaft erstmals mit ihrem neuen „Löwenbändiger" zusammen und abschließend kann man sagen: der Aufsteiger und der neue Trainer, der vom ESC Dorfen in die Industriestadt wechselte, verstehen sich prächtig.

17 Spieler des Kaders der Vorsaison waren gekommen und lauschten ihrem neuen Trainer, als dieser zunächst sich vorstellte und anschließend seinen sportlichen Werdegang skizzierte. Vor 36 Jahren begann der heute 46-jährige mit dem Eishockeyspielen in der damaligen Tschechoslowakei. Er spielte zunächst fünf Jahre in der tschechoslowakischen Extraliga, anschließend weitere fünf Jahre in der slowakischen höchsten Spielklasse. Drei Mal lief er zudem für die Nationalmannschaft auf. Nach einem Jahr in der Oberliga im hessischen Lauterbach, ging Smolko nach Dorfen und spielte dort drei Jahre in der Regionalliga. Mit 36 Jahren übernahm er dann die Trainerposten bei der ersten Mannschaft der „Eispiraten" sowie im Nachwuchs. Nach drei Jahren folgte der Wechsel nach Erding wo Smolko die Junioren-Bundesligisten trainierte und einige Jahre später die Rückkehr nach Dorfen, wo er im vergangenen Winter trotz zahlreicher Verletzungen souverän den Klassenerhalt schaffte

Mit dem EHC Waldkraiburg will der verheiratete Slowake und Vater zweier Kinder im kommenden Winter nun ebenfalls den Klassenerhalt schaffen. „Ich bin nicht der große Redner, ich will lieber arbeiten" beendete Smolko seinen kurzen Vortrag vor der Mannschaft und legte auch gleich los: Am 23.5.11 starten die „Löwen" in eine erste vierwöchige Phase der Vorbereitung. Drei Mal pro Woche wird dann trainiert und geschwitzt. Nach einer einwöchigen Pause geht dann die zweite Phase los. Sechs Wochen lang sollen dann die Grundlagen für eine erfolgreiche Bayernligasaison gelegt werden. Nach einer kurzen Sommerpause geht die Vorbereitung dann in ihre finale Phase über, ab dem 5.September soll schließlich das Eistraining beginnen. Alle Spieler der Aufstiegsmannschaft sollen ihre Chance kriegen, sich unter dem neuen Trainer zu beweisen. Mit punktuellen Verstärkungen lautet das Saisonziel in diesem Winter ganz klar: Klassenerhalt.

Zwar müssen sich die „Löwen" durch die derzeitigen Umbauarbeiten im Waldkraiburger Eisstadion für die Eisstock-Weltmeisterschaft im kommenden März noch nach geeigneten Trainingsräumen umsehen. Doch ist sich die Vorstandschaft des Aufsteigers sicher, dass sich durch die bislang immer hervorragende Zusammenarbeit mit der Stadt und den Stadtwerken Waldkraiburg eine geeignete Lösung finden wird. Dann kann nach der Kennenlern-Phase die am Ende hoffentlich erfolgreiche „Mission: Klassenerhalt" anlaufen!