Hallo Daniel, herzlich willkommen im Aischgrund! Du hast jetzt sieben Jahre in Schönheide u.a. als Spielertrainer gespielt - was hat dich nach so langer Zeit bewogen nach Höchstadt zu wechseln?

DJ: Ich hatte nach wunderschönen fünf Jahren und schönen letzten zwei Jahren, gezweifelt, wie ich dem Verein helfen kann und ihn in einer Spitzenpositionen in der Oberliga Ost zu halten. Wir haben die letzten Jahre an der Grenze unserer Kräfte gespielt und mit Verletzungen gekämpft, trotzdem war es für manche Leute immer noch zu wenig was wir erreicht haben. Deswegen habe ich mich mit dieser Idee ab einer gewissen Zeit beschäftigt. Ich werde Schönheide nie vergessen und hoffe, dass sie weiter eine gute Rolle in Oberliga Ost spielen werden.
Der erste Kontakt von Jorg Schobert kam vier Stunden vor einer Verhandlung mit dem Vorstand von Schönheide und ich habe damals Wort gegeben, dass ich mir alles persönlich anhöre.

Warum ausgerechnet Höchstadt, und warum gerade jetzt?

DJ: Ich kenne Höchstadt noch aus meiner Zeit aus Bayreuth und der Verein ist in Bayern nicht unbekannt. Nach dem Gespräch in Kladno mit dem sportlichen Leiter Jörg Schobert hab ich gemerkt, dass der Verein wirklich auf mich baut. Das war einer der wichtigsten Faktoren, denn vertrauen muss dabei sein.
Wieso gerade jetzt...? Kein Verein in den letzten fünf bis sechs Jahren, außer Schönheide, hat mir das Gefühl in einem Gespräch gegeben wie es jetzt Höchstadt geschafft hat. Ich hoffe sehr, dass ich mich nicht geirrt habe. Ich hoffe, dass wir alle gemeinsam hier etwas aufbauen können.

Du hast ja schon ein paar Mal mit Bayreuth und den Wölfen in Höchstadt gespielt - was sind deine Erinnerungen an diese Spiele?

DJ: Erinnerungen... Höchstadt war immer einer meiner Lieblingsgegner, denn ich habe gegen euch viele Tore geschossen ;) und in paar Spieler kenn ich noch, dazu gehören vor allem Kukacka, Rosa, Sikorski, Schmidhuber und Jan Cizek.

Dann hoffen wir, dass du noch mehr Tore für uns schießt, als gegen uns ;-) Wie würde denn der Spieler Daniel Jun den Trainer Daniel Jun beschreiben?

DJ: Solche Fragen mag ich eigentlich nicht. Ich Liebe Eishockey und liebe den Erfolg. Egal wer der Gegner ist - ich will immer gewinnen. Ich habe das immer als Spieler und Spielertrainer auf meine Mitspieler übertragen können. Ich glaube an Disziplin, Teamwork und vor allem Intelligenz. Ohne diese drei Sachen ist es schwer einen Erfolg zu erreichen.

Und was erwartet der Trainer Daniel Jun von seiner Mannschaft?

DJ: Ich wäre froh, wenn wir gleich in dieser Saison den Aufstieg in die Bayernliga schaffen. Das habe ich mir es als Ziel gesetzt und werde 100% dafür geben. Wichtig ist, dass alle Spieler so lange wie möglich gesund bleiben, und dass wir die entscheidenden Spiele gewinnen. Dazu brauchen wir genau die drei Dinge über welche ich habe vorhin geredet habe.
Ich bin auch auf die Fans gespannt! Ich hoffe sie vergessen nicht, dass um einen Aufstieg geht. Und dazu müssen wir alle fest zusammenhalten - Spieler, Vorstand und Fans! Denn am Ende sind wir alle ein Team!

Jörg, Nach dem bitteren Abstieg sollte beim HEC ein Neuanfang gemacht werden, wie bist du vor diesem Hintergrund gerade auf einen Spielertrainer wie Daniel Jun gekommen?

Jörg Schobert, Sportlicher Leiter: Der Name Jun ist schon des Öfteren in der Saisonvorbereitung durch unsere Köpfe gegeistert.
bis jetzt war er aber immer an Schönheide gebunden. Nachdem wir uns dazu entschieden haben einen Spielertrainer zu verpflichten, war Daniel natürlich sofort wieder ein Thema. Bei unserem ersten Gespräch vor 2 Wochen zeigte Daniel schon Interesse an der Aufgabe des Neuaufbaus in Höchstadt. Vorletzten Dienstag haben wir uns dann in Kladno getroffen und fast drei Stunden über die letzte Saison und auch über die Kommende gesprochen. Beeindruckend war, wie gut Daniel vorbereitet war. Er kannte die Mannschaft und hatte sich schon über das Umfeld erkundigt. nach diesem Gespräch war ich mir 100% sicher, dass Daniel die ideale Lösung für den HEC ist. Der Rest des Präsidiums war dann auch schnell überzeugt. Für Daniel war es dann wohl der Reiz des Neuen und die Aufgabe den HEC wieder in die Bayernliga zu führen.

Daniel, Wie schätzt du die Landesliga ein hattest Du schon Gelegenheit Dich mit den Gegnern auseinanderzusetzen?

DJ: Um ganz ehrlich zu sein kann ich das noch nicht so recht einschätzen. Aus meinen Oberligazeiten kenne ich das Stadion in Amberg und dann natürlich auch Pegnitz. Habe noch nicht so viel Infos aber daran arbeite ich. Bis Anfang der Meisterschaftsspiele werde ich vorbereitet sein, jetzt haben wir andere Sorgen...

... Du meinst Dinge wie die Kaderzusammenstellung und der angestrebte Neuaufbau?

DJ: Genau die Kaderplanung - Wir arbeiten daran ein top Team für die Landesliga zu bauen, denn ein Jun reicht dir nicht, um den Aufstieg zu schaffen. Wir versuchen eine ideale Mischung von jungen hungrigen Spielern, und erfahrenen Cracks zu finden, die die Nachwuchsleute führen können. Das ist jetzt die Hauptarbeit von Jörg und mir.
Ein Umbau ist eine Sache die Zeit braucht. Ich muss mich hier erst etwas erarbeiten, erst dann habe ich das Recht, hier etwas zu umbauen.

Jörg, in wie weit sind die Kaderplanungen schon gediehen, bzw. laufen bereits Gespräche mit anderen Spielern?

J.S: Wir haben schon einige Namen diskutiert und sind auch mit verschiedenen Spielern in Kontakt. Sowohl aus dem alten Kader, als auch mit neuen. Aber es ist noch zu früh, irgendendwas zu veröffentlichen. Es sind uns schon öfter mal Spieler kurz vor der Vertragsunterzeichnung abgesprungen.

Daniel, Du hast die Integration des Nachwuchses angesprochen. Hier wird ja in Zukunft Jan Cizek ein ganz wichtiger Mann im Verein. Was erwartest du dir von der Zusammenarbeit mit ihm?

DJ: Jan hab ich im Rahmen der Vertragsgespräche kennengelernt. Er hat einen ruhigen sympathischen Eindruck auf mich gemacht. Ich bin überzeugt, dass wir beide uns verstehen werden und freue mich darauf mit ihm zusammen zu arbeiten. Man sieht, dass er versteht wovon er spricht. Ich wäre froh, wenn er so oft wie möglich bei den Spielen auf der Bank stehen würde, denn vier Augen sehen mehr als zwei. In Schonheide hatte mir so ein erfahrener Mann gefehlt. Jan hat 20 Jahre gespielt, das merkt man einfach.

Jörg, wie hast du Daniel Jun Kennengelernt und was versprichst Du Dir von der Zusammenarbeit mit ihm?

JS: Daniel ist ein Eishockeyverrückter, der für diesen Sport lebt. Er hat mit seiner langjährigen Erfahrung als Spielertrainer und seiner sportlichen Klasse genau in das vom Präsidium vorgegebenen Anfoderungsprofil gepasst. Ich denke er ist eine sehr gute Lösung für den HEC.

In den letzten Jahren haben die Alligators ja einige Trainer verschlissen, was wollt Ihr tun, damit das endlich anders wird?

JS: Mehr Erfolg haben!

Daniel, was denkst du, muss sich tun, damit der HEC nicht mehr in so eine Situation wie in der letzten Saison kommt?

DJ: Erst mal müssen wir ein Team sein. Wer, das nicht kapiert, hat in unseren Team nichts zu suchen, egal wie alt er ist, oder wie viele Tore er geschossen hat. Es gibt keine zwei bis drei Gruppen, sondern nur eine! Wir, die Spieler müssen uns alles erarbeiten. Nach meiner Ansicht kommt erst die Arbeit, und als Konsequenz der Erfolg und damit dann auch der Spaß. Umgekehrt funktioniert es nicht. Nach meiner Erfahrung, geht es auch mit weniger Spielern einen Erfolg zu erreichen, falls es manche nicht kapieren.

Welche Pläne hast du in den nächsten Jahren, rein sportlich gesehen? Welche Ziele möchtest du noch erreichen?

DJ: Ich habe hier einen Zweijahresvertrag unterschrieben und hoffe, dass ich in dieser Zeit mindestens einen Erfolg feiern kann. Ich hoffe, dass ich ein kompaktes, erfolgshungriges Team aufbauen kann, welches mir und vor allem den Fans viel Spaß bringt. Nach diesen zwei Jahren, kannst du mir diese Frage dann nochmal stellen.

Danke Daniel, Danke Jörg für das Interview! Alles Gute, viel Glück und Erfolg für die kommende Saison in Höchstadt!