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Tigers eröffnen die Eiszeit !
07.09.2011 - 15:00 - Vereine - EHC Bayreuth - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Joerg Bischoff
 
Endlich ist sie vorbei, die eishockeylose Zeit! Und es geht gleich in die Vollen! Denn zum ersten Testspiel-Wochenende erwarten die Tigers gleich zweimal den vermutlich stärksten Vorbereitungsgegner, das Team von Deggendorf Fire. Zunächst steht am Freitag um 20:00 Uhr das Heimspiel im Tigerkäfig an, ehe am Sonntag das Rückspiel in Deggendorf stattfindet.
Der Oberliga-Siebte qualifizierte sich in der vergangenen Saison souverän für die Play-Offs und scheiterte äußerst knapp mit 1:2 n. V. im Entscheidungsspiel (Best of 5) am späteren Bundesliga-Aufsteiger SC Rießersee. Die Zusammenstellung des Kaders der Niederbayern läßt viele Parallelen zum EHC Bayreuth erkennen. Das sogenannte „Deggendorfer Konzept" legt viel Wert auf Spieler der Region sowie das „Gesamtpaket", wobei die Möglichkeit im Vordergrund steht, Ausbildung bzw. Beruf mit Eishockey gut zu verbinden.
So erklärt sich auch der Verbleib des 23jährigen letztjährigen Topscorers Stefan Ortolf, der eine Ausbildung in Deggendorf absolviert, und daher alle vorhandenen höherklassigen Angebote ausschlug. Auf sein Konto in der Oberliga Süd gingen in 40 Spielen 26 Tore und 28 Assists. Auf die gleiche Weise kam der Wechsel des gebürtigen Schongauers Simon Maier zustande, der vom Zweitbundesligisten Schwenningen kommt und ebenfalls eine Ausbildung in Deggendorf beginnt. Reichlich DEL-Erfahrung haben die Routiniers Markus Guggemos (Kassel, Wolfsburg), der beruflich in Deggendorf gebunden ist, und Christian Retzer (Kassel, Nürnberg, Straubing), dessen letzte Station die Landshut Cannibals waren.
Die Ausländerstellen sind kanadisch geprägt und erstklassig besetzt:
Zum einen schnürt der in Oberligakreisen bestens bekannte Andrew Schembri künftig die Schlittschuhe für die Donaustädter. Der 29jährige, nur knapp 1,70m große Wirbelwind kam vom West-Oberligisten EHC Dortmund und stand vorher in der Holländischen Ehrendivision sowie beim TEV Miesbach unter Vertrag. Der zweite im Bunde ist Brett Wilson, der bisher ausschließlich in seiner Heimat aktiv war. Zuletzt ging er in der CHL für Rio Grande aufs Eis, wo er in 65 Spielen beachtliche 15 Treffer und 22 Assists erzielte. Neu im Kader auch der 21jährige Deutschkanadier Nic Sochatsky, dessen Vater Simon bereits Anfang der 80er Jahre für den damaligen DSC wirbelte. Nics Mutter - Schwester von Coach Nore Weber - stammt aus Niederbayern, deshalb fällt er nicht unter die Ausländerregel.
Das Tor hütet der erst 23jährige gebürtige Tölzer Sandro Agricola. Der Deutsch-Italiener konnte sich in der vergangenen Saison als Nr. 1 durchsetzen und wurde immer mehr zum sicheren Rückhalt. Dazu kommen noch zahlreiche Eigengewächse, was von der ausgezeichneten Nachwuchsarbeit der Niederbayern zeugt.
Aufgrund des früheren Saisonbeginns in der Oberliga haben unsere Gäste bereits einige Wochen Eiszeit mehr als die Tigers hinter sich, was man bei der Erwartung an diese Spiele neben dem Klassenunterschied nicht außer Acht lassen sollte. Das erste Testspiel am vergangenen Sonntag gegen den Bayernligafavoriten TEV Miesbach endete jedoch bereits nach gut 20 Minuten. Starker Nebel verhinderte eine sichere und ordnungsgemäße Durchführung. Folgerichtig wurde die Partie vom Schiedsrichter anfangs des 2. Drittels beim Stand von 1:0 für Fire abgebrochen.

Mittlerweile sind auch Michal Bartosch, Josef Potac und Neuzugang Michal Hlozek in Bayreuth eingetroffen. Die nächsten Tage bittet Coach Knut Pleger die Cracks 2 x täglich ins Eisstadion. Überhaupt ist der Tiger-Dompteur äußerst zufrieden mit den gezeigten Trainingsleistungen seiner Spieler, vor allem mit der „Jugend-forscht"-Formation Masel-Franz-N.Pleger. Gespannt darf man auf die Zusammensetzung der Reihen sein. Spekulationen erlaubt: der eingespielte Block Müller-Stoyan-Geigenmüller könnte vielleicht beibehalten werden, genauso vorstellbar eine Paradereihe Bartosch-Hlozek-Pertl. Der frischgebackene U20-Nationalspieler war allerdings diese Woche zu einem DEB-Lehrgang eingeladen und fehlte daher zeitweise. Auch Michal Bartosch brach kurzzeitig das Training ab, ist aber wohl bis zum Wochenende wieder fit. Definitiv nicht zur Verfügung steht Goalie Nicolas „Colt" Sievers, dessen alte Verletzung wieder aufgebrochen ist. Er wird die nächsten zwei Wochen fehlen und von Juniorentorwart Max Müller neben Julian Bädermann vertreten. In der Defensive hat der Trainer ein Luxus-Problem: „Alle Verteidiger sind super bei der Sache und machen mir die Auswahl sehr, sehr schwer. Das wird noch richtig hart für mich."

 
 
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