Beim Oberligisten in Erfurt gab es mit die erwartete deutliche Niederlage. Nach vierstündiger (!) Busfahrt und mit nur zwei nominellen Verteidigern überraschten die Löwen im Anfangsdrittel und spielten bei einem 5:4 für die Gastgeber nicht nur vom Ergebnis her gut mit, allerdings mit hohem körperlichen Aufwand. "Das werden wir so nicht lange durchhalten können" , mutmaßte Michael Dippold deshalb schon in der ersten Pause und der Amberger Coach sollte recht behalten. Vier Gegentore gegen einen Landesligisten - das wurmte die zwei Klassen höher angesiedelten Erfurter mächtig und so setzten sie den ERSC gewaltig unter Druck. Der hatte im Gegensatz zu den Black Dragons kräftemäßig nicht mehr viel zuzulegen und kassierte eine ganze Reihe an Strafzeiten. Das wussten die Gastgeber - teilweise wie aus dem Lehrbuch - reichlich zu nutzen und zogen im Mittelabschnitt klar davon. Bis zum 10:4 zählte man alleine sieben Überzahltreffer des Oberligisten. Torhüter-Neuzugang Lukas Stoltz war da nicht zu beneiden, aber auch seinen Vorderleuten konnte man da keinen Vorwurf machen. Zum Ende des Drittels hatte es schon Dreizehn geschlagen, hatten sich die Erfurter bei einem Zwischenspurt zum 13:5 so richtig ausgetobt. Im letzten Abschnitt - mittlerweile mit Dave Heymann im Tor - ging es für die meisten der völlig ausgepumpten Löwenspieler nur noch darum, die Partie anständig zu Ende zu bringen; was nicht einfach war, denn beinahe das komplette Schlussdrittel hatte man in Unterzahl zu absolvieren, wobei Florian Ksoll eine völlig überzogene Spieldauerstrafe kassierte - der Höhepunkt einer recht kleinlichen Schiedsrichterleistung, was auch die Gastgeber so bestätigten. Letztendlich gab es dennoch erste Erkenntnisse für Michael Dippold: "Die Neuzugänge passen. Vorne brauchen wir uns nicht zu verstecken, aber in der Defensive zwickt`s noch" - kein Wunder, bei nur zwei Verteidigern.

EHC Black Dragons Erfurt - ERSC Amberg 17:5 (5:4,8:1,3:0)
Tore für Erfurt: Fischer, Otte (je 4), Vojcak, Vavrock, Weise, Schmidt (je 2), Manske.
Tore für Amberg: 0:1 (1:38) Rothemund (Kukacka, Behmer/5-4), 2:2 (10:05) Behmer (Penalty), 4:3 (16:09) Krieger (Deichstetter, Trometer), 5:4 (18:42) Swadzba (Ksoll), 11:5 (35:25) Behmer (Ksoll).
Strafen: Erfurt 12+10, Amberg 35 + 10 für Wagner + 20 für Ksoll
Zuschauer: 414 (darunter 30 Amberger)

Am Sonntag vor eigenem Publikum gegen die gleichklassigen Eisbären des EC Balingen ging es dann zunächst einmal darum, sich die Müdigkeit vom Freitag aus den Beinen zu laufen. Neben den Neuzugängen Rothemund und Wagner stand mit Martin Knorr diesmal ein dritter "geübter" Verteidiger zur Verfügung, Michael Dippold funktionierte kurzerhand noch Marco Gäck und Andreas Donhauser zu Abwehrspielern um, und beide zeigten auf diesen Positionen durchaus solide Leistungen. Richtig ernsthaft gefordert wurden die Löwen vom Gast aus Baden-Württemberg an diesem Abend aber auch nicht, wenngleich sich das Team des ehemaligen Ambergers Günther Schmidt bis zum Schluss nach Kräften wehrte. Die Frage nach dem Sieger wurde schon im Anfangsdrittel geklärt, wo der bärenstarke Zbynek Kukacka einen Hattrick zur Amberger 6:1-Führung beisteuerte. Apropos Kukacka: Der 38-jährige hinterließ auch körperlich den stärksten Eindruck - ein Muster an Zuverlässigkeit. Gerade in der Offensive zeigten nicht nur er und seine Nebenleute Florian Ksoll und Julian Behmer, sondern die komplette Mannschaft gute Ansätze, was auch zu teilweise sehenswerten Treffern führte.

ERSC Amberg - EC Balingen 13:4 (6:1,4:1,3:2)
Punkte für Amberg: Kukacka 3 Tore + 3 Vorlagen, Ksoll 2+4, Aukofer, Augsberger je 2+2, Krieger 1+2, Swadzba 0+3, Wagner 1+1, Behmer 0+2, Rothemund, Knorr je 1+0, Trometer 0+1.
Tore für Balingen: Schmidt 2, Gogol und Schneider
Strafen: Amberg 16+10 Min. für Kukacka, Balingen 22.
Schiedsrichter: Mackert, Löwenstein
Zuschauer: 220