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Black Hawks holen 3:3 gegen Deggendorf ? Zuschauer sind von Spiel begeistert
Keresztes: ?Da rutscht einem manchmal das Herz in die Hose?
01.10.2006 - 23:32 - Vereine - EHF Passau - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Christian Riedl
 
Niemand hätte das Saison-Opening in der Passauer Eis-Arena besser planen können. Rund 1000 Zuschauer bekamen sowohl von Passau als auch von Deggendorf sehr gute Eishockeykost serviert. Obwohl es erst in 3 Wochen um Punkte in der Bayernliga geht, schenkten sich die beiden Teams bei diesem Donau-Pokal Spiel nichts. Keresztes sprach von „Autobahneishockey, ab durch die Mitte. Das ist zwar für die Zuschauer super, als Trainer kann man aber manchmal nicht hinschauen." Immer wieder taten sich durch diese Spielweise Lücken in der Defensive auf, die die Stürmer aber nur bedingt nutzen konnten. Trotzdem, Deggendorfs Trainer konnte beim Blick auf die Ergebnistafel lächeln: „Mit dem Unentschieden bin ich hochzufrieden. Passau ist ja nicht irgendein Gegner. Das werden sicher noch ganz interessante Duelle werden. Auf die freuen wir uns schon alle."
Deggendorf Fire verstand es, mit dem Eröffnungsbully auf Touren zu kommen. Die Gastgeber wirkten, vielleicht auch beeindruckt von der Kulisse mit rund 1000 Zuschauern, nervös und fahrig. Die Folge: Eine Strafzeitenflut in der Anfangsphase, die zusätzlich für Verunsicherung sorgte. Nach 4 Minuten tiefes Durchatmen beim Passauer Anhang, ein Schlagschuss prallte von Pfosten wieder zurück. Nur wenige Sekunden nach dieser Warnung dann die verdiente Führung für die Fire. In Überzahl setzte Kurt Reichermeier, Ex-Nationalspieler Thomas Greilinger in Szene, der mit seiner Routine Daniel Huber im Passauer Tor keine Chance ließ. Der Keeper sollte in der Folge noch mehrmals im Mittelpunkt stehen, mit zunehmender Spieldauer kam jedoch mehr Sicherheit ins Passauer Spiel. Die erste „Duftmarke" setzte Jaro Majer nach 11 Minuten, sein verdeckter Schuss sprang aber von der Latte wieder zurück. Besser machte es Vladimir Gomov, er stand nach einem Torwartfehler goldrichtig und drückte die Scheibe hinter die Linie (14. Minute). In der 17. Minute schallte es dann erneut durch die Eis-Arena: „Tor für die Black Hawks": Keeper Daniel Huber (!) hatte das Zauberhändchen, sein Pass über die halbe Eisfläche landete bei Daniel Zollo, dessen Schlagschuss erst das Tornetz stoppte.
Den Start in den Mittelabschnitt ließen die Hawks etwas zu locker angehen. Nur 39 Sekunden nach Wiederbeginn glich John Sicinski für Deggendorf Fire aus. „Das sind diese ganz kleinen Fehler, die wir uns manchmal leisten. Die werden sofort bestraft, da müssen wir noch dran arbeiten," meinte Coach Keresztes. Danach hatte der Trainer aber wenig Grund, zu kritisch mit seiner Mannschaft zu sein. Das Match ging munter hin und her, auf beiden Seiten brauchten sich Torhüter nicht über Arbeitsmangel beklagen. Sowohl Huber als auch Christian Saugspier im Deggendorfer Gehäuse machten ihren Job aber ausgezeichnet, weitere Treffer, Fehlanzeige.
Im Schlussdrittel durfte zum ersten Mal in der Passauer Eis-Arena Jaro Majer jubeln: Der Slowake ließ sich in der Box vor dem Deggendorfer Kasten nicht abdrängen, sein Nachstochern wurde mit der erneuten Führung belohnt. (35. Minute). Die Freude darüber konnten die Passauer Fans aber nur kurz genießen. Postwendend fand Deggendorf den Weg zum Ausgleichstreffer. Die Defensivabteilung brachte den Puck nicht aus der Gefahrenzone, Karl-Heinrich Stern schaffte es schließlich, die mitgereisten Deggendorfer Anhänger jubeln zu lassen (36. Minute). Danach wollten sich die Hawks und Fire keine Blöße mehr geben, die Abwehrreihen machten sofort dicht, so dass die Angreifer immer wieder in die Ecken ausweichen mussten. Nur noch einen Aufreger registrierten die Fans. Christian Setz traf aber nur die Latte.
„Das ist doch ein tolles Ergebnis. Die Zuschauer haben ein schönes Spiel gesehen, das keinen Sieger verdient hatte. Und wir gehen freundschaftlich auseinander, so muss das sein", lächelt Keresztes, Gästetrainer Günter Eisenhut nickt zustimmend. Einig waren sich beide Trainer auch beim Blick auf die Strafzeitenstatistik. „Die Spieler haben noch Probleme mit der Null-Toleranz-Regel. Dafür werden Sie immer wieder bestraft aber wir werden das auch noch in den Griff kriegen," verspricht Eisenhut.
Ob sich die Fans beider Lager nun auf ein echtes Finale um den Donau-Pokal in Deggendorf freuen dürfen, entscheiden die nächsten beiden Spiel der Hawks. Am Dienstag spielt Passau in Dingolfing. Alles andere als ein klarer Sieg dort, wäre eine Enttäuschung. Dennoch dürfen und werden die Spieler diese Partie nicht auf die leichte Schulter nehmen. Das nächste Heimspiel in der Passauer Eis-Arena steht kommende Freitag im Kalender. Um 20 Uhr wird das Rückspiel im Donau-Pokal gegen Dingolfing angepfiffen.


Statistik

EHF Passau Black Hawks e.V. Deggendorf Fire 3:3 (2:1; 1:2; 0:0)
Torschützen 13:27 Gomov (Setz, Zollo)16:02 Zollo (Huber, Kößl)34:55 Majer (Gomov, Kößl) 4:37 Greilinger (Reichermeier, Sicinski)20:39 Sicinski (Bayer, Simbeck)36:25 Stern (Reichermeier, Weinzierl P.)
Strafminuten 14 18 + 10 (Greilinger)
Schiedsrichter Maier/Stadler

 
 
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