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Alligators ärgern Mighty Dogs
05.10.2011 - 13:27 - Vereine - Höchstadter EC - veröffentlicht von Stefan Hobner - Verfasser: Martin Steinau
 
Gleich zweimal hieß es am vergangenen Wochende Mittel- gegen Unterfranken im ewig jungen Derby zwischen den Höchstadter Alligators und den Schweinfurter Mighty Dogs.
Am Freitag trafen die beiden rivalisierenden Teams zunächst im Schweinfurter Icedome aufeinander und bereits hier zeigte das Team von Spielertrainer Daniel Jun, dass es in der Lage ist gegen Höherklassige Gegner nicht nur Mitzuhalten sondern auch das ein oder andere Ausrufezeichen zu setzen. So Gelang es den Höchstadtern über zwei Drittel hinweg das Spiel offen zu halten und mit großem Kampf und geschlossener Leistung den Schweinfurtern ein Unentschieden abzutrotzen und dabei sogar zwei Mal in Führung zu gehen. Erst im Schlussdrittel als die Kräfte schwanden sorgte der favorisierte Bayernligist innerhalb von zehn Minuten für klare Verhältnisse und zog auf 7:3 davon, was auch den Endstand bedeutete.
Ganz anders zeigte sich dagegen die Begegnung am Sonntag, als es zum Rückspiel am Höchstadter Kieferndorfer Weg kam. Denn hier gelang den Höchstadtern eine kleine Sensation als man den haushohen Favoriten mit 4:2 nach Hause schickte.
Die Begegnung begann zunächst ausgeglichen mit Chancen auf beiden Seiten, die jedoch nichts Zählbares einbrachten. In der achten Spielminute schien dann das Spiel den erwarteten Lauf zu nehmen, denn während der Höchstadter Jan Michalek auf der Strafbank schmorte, nutzen die Gäste die Überzahl prompt zum 0:1 durch Jens Feuerfeil. In der Folge zeigte sich Schweinfurt als feldüberlegen, die Alligators waren jedoch stets auf Augenhöhe und durch schnelle Konter immer gefährlich. Nach einem Abspielfehler in der Schweinfurter Hintermannschaft schnappte sich Daniel Jun den Puck und zog knallhart zum Ausgleich ab (12.). Nur drei Minuten später durften dann die Alligatorsfans erneut jubeln. Andre Lenk eroberte an der eigenen blauen Linie den Puck und spielte einen präzisen Pass auf seinen Spielertrainer, der unwiderstehlich auf Schweinfurter Tor zog und den Puck eiskalt und unhaltbar ins rechte obere Eck des Tores zum 2:1 hämmerte. Nach einem erneuten Konter konnten die Schweinfurter zunächst noch klären, die Alligators blieben aber in Puckbesitz und konnten nach einem Pass auf den von hinten heraneilenden Verteidiger Marc Kaczmarek, der beherzt abzog, erneut jubeln (3:1 17.). Die Unterfranken drängten danach vehement auf den Anschlusstreffer scheiterten aber ein ums andere Mal entweder an der dicht gestaffelten Defensive der Alligators, oder falls sie doch gefährlich vor das Tor kamen an dem erneut glänzend aufgelegten Feeser.
Kurz nach der Pause, als gerade der Höchstadter Christian Eyrich auf der Bank saß, kamen die Schweinfurter dann zum vermeintlichen Anschlusstreffer, das Schiedsrichtergespann versagte dem Treffer aber wegen Torraumabseits die Anerkennung. In der Folge wogte dann die Partie hin und her wobei zu keiner Zeit ein Klassenunterschied zwischen dem Landes- und Bayernligisten zu erkennen war. Die Höchstadter spielten erneut äußerst geschlossen, gaben den Mighty Dogs keine Räume um ihr schnelles Passspiel aufzuziehen und waren selbst durch Konter immer wieder gefährlich. Bei einem dieser schnellen Gegenstöße konnte der Ex-Höchstadter Marc Dunlop den davoneilenden und acht Jahre älteren Jan Michalek nur durch ein Foul stoppen, was einen Penalty zur Folge hatte. Diese Chance ließ sich Michalek nicht entgehen, verlud den, nicht immer sicher wirkenden, Schweinfurter Schlussmann Swolensky und netzte zum 4:1 ein (28.). Durch das Tor waren die Gäste sichtlich bedient und frustriert. Martin Dürr zeigte dies durch ein rüdes Foul bei dem er den Höchstadter Christian Eyrich mit dem Ellbogen am Kopf traf, der danach benommen am Eis liegen blieb und sogar mit der Trage vom Eis gebracht werden musste. Bei der Strafe lies das Schiedsrichtergespann dann aber Gnade vor Recht ergehen und lies den Übeltäter nur mit 2 Minuten und einer 10 Minütigen Disziplinarstrafe davonkommen. Eyrich hatte danach zwar ordentliches „Schädelsaußen" konnte aber in Zivil das Spiel zu Ende verfolgen. Nach der Attacke war die Begegnung sichtlich aufgeheizt und es gab einige Strafen auf beiden Seiten, die aber keines der beiden Teams für ein Tor nutzen konnte.
Im Schlussdrittel hätte es noch einmal eng werden können für die Hausherren, denn wie schon in der Begegnung am Freitag schwanden in den letzten 20 Minuten zusehends die Kräfte. In der 38. Spielminute erzielte Timo Ludwig nach einem zu leichten Puckverlust der Höchstadter im eigenen Drittel das 2:4. Schweinfurt ließ nicht locker und machte viel Druck auf das Gehäuse von Feeser, dieser brachte mit seinen Paraden aber die Schweinfurter immer mehr zur Verzweiflung. Diese gipfelte darin, dass der Schweinfurter Star Mikhail Nemirovsky sogar im Frust nach einer erneuten Glanzparade seinen Schläger über das Eis warf.
Durch die geschlossene und erneut von großem Kampf geprägte Leistung des neuen Höchstadter Eishockeykollektivs wurde so der Vorsprung über die Zeit gerettet und das Team kam durch Konter sogar noch zu einigen guten Chancen, die die Schweinfurter aber allesamt in letzter Sekunde klären konnten. Nach 60 spannenden und unterhaltsamen Minuten war es dann soweit, dass die Höchstadter Fans und Mannschaft zum ersten Mal seit langem wieder gemeinsam einen Heimsieg gegen den Erzrivalen bejubeln durften. In dieser Woche steht nun die Feinabstimmung auf dem Trainingsprogramm, bevor es zum finalen Test in zwei Partien gegen den ERSC Amberg kommen wird. Bisher zeigt sich das Team von der Aisch aber als gut gerüstet für den Saisonauftakt in zwei Wochen gegen den Mitaufstiegskandidaten aus Moosburg.

Statistik Freitag:
Tore:
07. 1:0 Koch (Nemirovsky)
16. 1:1 Michalek (Sikorski, Weiss) PP1
24. 1:2 Jun (Michalek, Bado)
28. 2:2 Amrhein (Lang)
29. 2:3 Jun (Michalek)
29. 3:3 Filobok (Ludwig, Nemirovsky)
44. 4:3 Nemirovsky (Filobok)
46. 5:3 Dürr (Koch) SH1
50. 6:3 Funk (Nemirovsky)
54. 7:3 Juhasz PP1

Strafminuten: Schweinfurt 12; Höchstadt 12 + 10 Lenk
Zuschauer ca. 400

 
 
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