,,Wir haben sogar schon überlegt ob es überhaupt noch Sinn macht'', räumt SCR-Eishockey-Vorstand Johann Oswald ein, ,,aber die Burschen haben halt Spaß am Eishockey und wollen unbedingt spielen.'' So entschied man sich beim SC Riessersee auch im dritten Jahr in Folge eine Senioren-Mannschaft in der Bezirksliga Süd an den Start zu schicken. Allerdings muss Oswald, der das Team zusammen mit seiner Tochter, der ehemaligen Nationalspielerin Christina Fellner, und Mathias Maurer betreut, von Anfang an mit einem sehr begrenzten Aufgebot auskommen. Neben den Abgängen von Felix Jochner (Studium), Martin Holzer und Andreas Schönmoser (Karriereende) müssen die Werdenfelser auch auf Torhüter Benjamin Henn verzichten, der aufgrund einer Knieverletzung in der kommenden Saison überhaupt nicht zur Verfügung stehen wird. Auch Ludwig Grünauer wird nach eigenen Angaben nur noch im absoluten Notfall aushelfen. Neu zum Team stößt einzig ein anderer Schlussmann, der zuvor vereinslose Michael Wöll. Dementsprechend bescheiden ist die Zielsetzung des ,,Chefs''. ,,Große Ziele brauchen wir heuer nicht ausgeben'', gibt sich Oswald keinen Illusionen hin. Etwas ehrgeiziger zeigt sich da schon die Mannschaft. ,,Wir wollen schon vorne mitspielen'', sagt beispielsweise Stürmer Sascha Velten. Die dünne Personaldecke scheint die SCR-Cracks ebenfalls nicht zu stören. ,,Das passt schon, so haben wir viel Eiszeit, das ist nicht schlecht'', betont Maximilian Fink optimistisch.

Ob Qualität letztlich über Quantität geht, bleibt abzuwarten. Ein Mutmacher für die Weiß-Blauen dürfte zumindest die Tatsache sein, dass es schon in der zurückliegenden Saison, trotz teilweise nur zehn zur Verfügung stehenden Feldspielern, gelang, Favoriten wie dem späteren Aufsteiger aus Augsburg ein Bein zu stellen. Als erster Härtetest steht am morgigen Samstag (18.30 Uhr) die Partie bei der neuen 1b-Mannschaft des ESC Geretsried an. Ein Gegner, dessen Leistungsstärke nur schwer einzuschätzen ist. Dabei wird der SCR wohl nur auf ein absolutes Minimalaufgebot zurückgreifen können. ,,Wir haben ein paar Verletzte'', klagt Oswald. Nichtsdestotrotz möchte man keinen Fehlstart hinlegen und möglichst die zwei Punkte aus Geretsried mit zurück nach Garmisch-Partenkrichen nehmen.