Zweimal standen sich die beiden Rivalen in dieser Saison bereits gegenüber. Zweimal hieß der Sieger Höchstadt. Aber das war in der Vorbereitung. Und bereits da zeigten die Amberger, dass sie durchaus in der Lage sind, auch gegen Topteams gut mitzuhalten. Unterstrichen haben das die Wild Lions bei ihrer unglücklichen 6:7 Heimniederlage gegen den EV Moosburg, bei der sie sich fast für die 23:0 Auswärtsschlappe an der Isar revanchiert hätten. Und auch gegen den Tabellenvierten aus Vilshofen hatten die Amberger Pech, dass sie 66 Sekunden vor Schluss nach großem Kampf, noch das entscheidende Tor zur 1:2 Niederlage kassierten. Hauptproblem der Amberger ist dabei die dünne Personaldecke auf Grund von Verletzungen oder sonstiger Verhinderung der Spieler. Entspannen sollte sich diese Personalnot durch die Verpflichtung des Nürnberger Verteidigers Matthias Rister, dessen Bruder bereits seit Anfang der Saison bei den Wild Lions im Sturm auflief. Allerdings reduzierten die Amberger im letzten Spiel in Vilshofen ihre Kaderstärke selbst, da sich ihre beiden besten Stürmer Daniel Krieger und Stefan Ponitz eine Spieldauer bzw. eine Matchstrafe einhandelten. Während Krieger nur für die Begegnung in Amberg ausfällt, wird sein Sturmpartner Ponitz wahrscheinlich auch für die Begegnung in Höchstadt gesperrt sein, sofern der Disziplinarauschuss des BEV nicht weihnachtlich milde gestimmt ist.

Von Ausfällen auf Seiten der Oberpfälzer lassen sich die Alligators aber mit Sicherheit nicht täuschen. Neben den beiden Gesperrten beweist HEC-Legende Zbynek Kukacka, dass er gerade auf seine „alten Tage" noch einer der wichtigsten Spieler der Lions ist und glänzt durch seine Führungsstärke und auch seine Qualitäten als Scorer. Die Stürmer Michael Rister, Sebastian Aukofer und Michael Augsberger beweisen ebenfalls in den letzten Partien, dass sie in der Lage sind, stark herausgespielte Tore gegen eigentlich stärker eingeschätzte Teams zu erzielen. Umso mehr heißt es für die Jun-Truppe von der ersten Minute an zu zeigen, wer der Aufstiegsfavorit ist. Angepeitscht werden die Panzerechsen dabei erneut von wahrscheinlich etwa 150 Fans . Beide Fanbusse sind bis auf den letzten Platz vollbesetzt und erfahrungsgemäß fahren neben den Bussen noch zahlreiche Anhänger in Privat-PKWs mit zu den Auswärtsspielen, sodass, wie schon beim Derby in Kissingen die Alligators ein Heimspiel beim Lokalrivalen haben werden.

Grau bestreitet sein hundertstes Seniorenspiel

Einer dürfte dabei besonders auf seinen Einsatz brennen: Thilo Grau. Der 19-jährige bestreitet gerade gegen Amberg und sein Idol Zbynek Kukacka bereits seine 100. Begegnung für die Erste Mannschaft des HEC. Er erzielte dabei bisher 14 Tore und 11 Assists. Sein Debüt gab Grau am 17.10.2009 gegen den EC Pfaffenhofen und zählt, nach einigen Aufs und Abs in den vergangenen Jahren, zu den großen Gewinnern der Saison. Wie auch bei den anderen jungen Spielern scheint Coach Daniel Jun bei ihm das richtige Maß zwischen Motivation und Disziplin gefunden zu haben, um das Maximale aus jedem Akteur heraus zu kitzeln.

Spiel in Haßfurt wird verlegt

Man merkt derzeit, dass der Aischgrund von einer wahren Eishockeyeuphorie durchströmt wird und alle im Umfeld des HEC gemeinsam dem nächsten Ziel entgegenfiebern: dem Erreichen des Landesligahalbfinales. Auf dem Weg dorthin gibt es noch mehrere echte Highlights. Den Anfang macht das Rückspiel gegen den oberpfälzischen Rivalen am zweiten Weihnachtstag, das gefolgt wird von den Partien gegen die unterfränkischen Rivalen aus Bad Kissingen und Haßfurt. Dabei wurde die Reihenfolge der Derbys allerdings geändert. Das eigentlich für den 06.01. angesetzte Spiel in Haßfurt wurde auf Bitten des ESC auf den 13.01.12 verlegt. Auf Grund des guten Verhältnisses der Vorstände beider Vereine kam der HEC den Haßfurtern natürlich entgegen und stimmte der Spielverlegung zu. Das heißt aber auch, dass das Jahr 2012 für die Alligators gleich mit einem richtigen Heimkracher beginnt. Nämlich mit dem Derby gegen den EC Bad Kissingen, bei dem die Panzerechsen wieder alles dransetzen werden, dem Gast zu zeigen, wer Chef in der Halle ist!