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Interview mit Bohdan Kozacka
21.06.2012 - 19:21 - Vereine - ESV Buchloe - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Pressemitteilung ESV Buchloe
 
"Ich will hier etwas schaffen, etwas bewegen, weil mir der Verein einfach am Herzen liegt."


Nicht einmal vier Monate ist es her, da feierte Bohdan Kozacka noch als Spieler mit dem ESV Buchloe den Klassenerhalt in der Bayernliga. Über viele Jahre war er als Kapitän eine feste Größe in der Abwehr der Buchloer. In der kommenden Saison wird der 40-Jährige Deutsch-Tscheche nun als Trainer die Spiele seiner Piraten mitverfolgen. Wir haben uns mit dem neuen Trainer unterhalten.

 

War es für Sie von vorne herein klar, dass Sie nach Ihrer aktiven Laufbahn einmal als Trainer arbeiten möchten?

Eigentlich nicht unbedingt. Ich habe diesen Sport so viele Jahre gemacht, da fällt es einem nicht so leicht, auf einmal nur noch hinter der Bande zu stehen. Aber ich möchte einfach meine Erfahrung und die Liebe zum Eishockey an die anderen Spieler weitergeben.

 

Es steckt also doch noch ein wenig der „Spieler" Bohdan Kozacka in Ihnen?

Ehrlich gesagt schon. Aber ich freue mich jetzt auf meine Aufgabe als Trainer. Ich möchte die Mannschaft neu motivieren und vor allem auch die jungen Spieler mit einbinden und fördern.

 

Müssen die Spieler Sie jetzt mit „ Herr Trainer" ansprechen?

(schmunzelt) Nein nicht unbedingt. Natürlich hat sich der Umgang im Vergleich zum letzten Jahr etwas verändert. Ich denke auch, dass es durchaus wichtig ist, dass ein gewisser Respekt vor meiner Person da ist, aber es muss mich jetzt keiner mit „Trainer" oder „Coach" anreden.

 

Legen Sie als ehemaliger Abwehrspieler in Ihrer Philosophie als Trainer einen großen Wert auf die Defensive?

Natürlich ist eine gute Defensive der Grundstock für erfolgreiches Eishockey. Aber ich denke, dass die Defensive nicht nur aus den Abwehrspielern besteht, sondern auch aus den Stürmern, die nach hinten arbeiten müssen. Die ganze Mannschaft muss als Einheit funktionieren. Alle müssen an einem Strang ziehen, Disziplin haben und die Vorgaben befolgen.

 

Sie waren viele Jahre die Leitfigur in der Buchloer Abwehr. Wer kann in Zukunft diese Rolle einnehmen?

Ich denke da vor allem an Christopher Lerchner und Sven Curmann. Beide sind erfahren genug und können diese Aufgabe übernehmen, die anderen Spieler zu führen. Es ist aber durchaus so, dass auch die jungen Spieler, die jetzt nachrücken, eine gewisse Verantwortung übernehmen können und sollen.

 

Gab es andere Angebote und warum sind Sie ausgerechnet hier in Buchloe geblieben?

Es gab durchaus das ein oder andere Angebot, sowohl als Trainer als auch als Spieler. Aber ich habe gemerkt, dass ich jetzt eine Entscheidung treffen muss. Während meiner aktiven Zeit habe ich mich hier sehr wohl gefühlt und gemerkt, dass meine Leistung hier geschätzt wird. Ich wollte einfach dort weiterarbeiten, wo ich meine Arbeit als Spieler begonnen habe. Hier kenne ich mich aus, hier habe ich Spaß und genieße das Vertrauen, was mir sehr wichtig ist. Ich will hier etwas schaffen, etwas bewegen, weil mir der Verein einfach am Herzen liegt.

 

Das heißt, Sie können sich durchaus eine längere Beschäftigung vorstellen?

Ja, ich will es sogar. Ein Konzept muss sich über mehrere Jahre bewähren. Dieses Hin und Her in einer Mannschaft und vor allem auch auf der Trainerposition ist nicht gut. Man braucht Kontinuität um etwas Erfolgreiches bewirken zu können.

 

Wann starten Sie mit der Vorbereitung?


Wir haben seit etwa drei Wochen mit dem Sommertraining begonnen. Du musst als Eishockeyspieler in dieser Liga einfach schon im Sommer die Grundlagen legen, sonst kann man den Winter gleich vergessen. Es ist aber durchaus wichtig, das Training an die Spieler anzupassen, denn jeder hat ja auch noch seinen eigentlichen Beruf. Neben Kraft- und Ausdauertraining werden wir sicher auch mal was mit der Mannschaft machen um den Teamgeist zu stärken, wie z.B. zusammen Grillen. Auch ist mir sehr wichtig, die Familien mit einzubeziehen. Ich will, dass wir sowohl auf dem Eis als auch außerhalb eine Einheit sind.

 
 
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