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Passau feiert dennoch gelungene Saisoneröffnung
Niederlage gegen Landesligisten aus Regen
01.10.2012 - 19:06 - Vereine - EHF Passau - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Christoph Werner
 
Lange haben die Fans diesem Tag entgegen gefiebert - am Sonntag war es endlich soweit: Die offizielle Saisoneröffnungsfeier der Passau Black Hawks stand auf dem Programm. Am frühen Nachmittag begann der lange Eishockeytag mit einstimmenden Worten des neuen 1. Vorsitzenden Roman Pulec, ehe unter der Moderation von Stadionsprecher Oliver Czapko nach und nach jeder Spieler des neuen Bezirksligakaders den Fans und anwesenden Sponsoren vorgestellt wurde.
Im Anschluss an die Mannschaftspräsentation der „Ersten" hatten die Kleinstschüler ihren großen Auftritt: In einem Freundschaftsspiel traten die Teams von Passau und dem EHC Straubing gegeneinander an. Vor einer schon zu diesem Zeitpunkt stattlichen Kulisse schafften die kleinen Black Hawks die Überraschung und konnten vor einem begeisterten Publikum Straubing mit 8:6 in die Schranken weisen.
Am Abend schließlich stand das Highlight des Tages auf dem Programm: Das erste Vorbereitungsspiel auf die neue Spielzeit in der Bezirksliga Bayern. Gegner waren die Red Dragons vom Landesligisten aus Regen.
Schon die ersten Minuten der Partie ließen sich gut an: Passau agierte druckvoll und hatte gleich mehrmals die Führung auf dem Schläger. In der dritten Spielminute gab es Strafen gegen beide Mannschaften, doch beim folgenden 4-gegen-4 ergaben sich keine großen Einschussgelegenheiten. Kaum waren beide Teams wieder komplett, spielten sie in der Folge mit komplett offenem Visier nach vorne. Es war ein tolles Spiel, ein dauerhaftes Hin und Her, was die ohnehin schon weit vor dem Eröffnungsbully tolle Stimmung unter den gut 400 Zuschauern natürlich noch weiter anheizte. Passau hatte Chancen am laufenden Band, doch im Abschluss war man leider zu ungenau oder zu unkonzentriert, um die schon lange überfällige Führung zu erzielen. Letztendlich kam es, wie es kommen musste: Mit einem der ersten Torschüsse überhaupt erzielte Regens Jan Nemec in der 11. Spielminute nach tollem Alleingang das 0:1 für die Gäste, indem er die Scheibe an der Schulter von Passaus Goalie Christoph Zawatsky vorbei ins kurze Eck bugsierte. Wer nun dachte, dieses Tor hätte Passau aus dem Rhythmus gebracht, der irrte sich. Keine zwei Minuten später tauchte man ein weiteres Mal allein vor Regens Schlussmann Alexander Krenn auf - doch erneut konnte die Chance nicht genutzt werden. In der 14. Spielminute wanderte Passaus Andreas Toth wegen Beinstellens auf die Strafbank, die nächste Großchance allerdings gehörte wieder den Black Hawks. Das 2-auf-1-Break in Unterzahl konnte aber ebenfalls nicht verwertet werden. Bis zum Ende des ersten Spielabschnitts ging der Passauer Sturmlauf auf das Gästetor weiter, doch immer wieder wurden beste Chancen leichtfertig vergeben oder Regens Schlussmann mutierte zur unüberwindbaren Mauer im Tor der Gäste.
Der Start ins Mitteldrittel war dann ein denkbar schlechter: In der 22. Spielminute kommt der ehemalige Passauer Roman Schreyer aus der Mitteldistanz frei zum Schuss und lässt Zawatsky beim 0:2 keine Chance. Nur eine Minute später wanderte der Torschütze hinter das Plexiglas, das folgende Passauer Powerplay war jedoch ein Wechselbad der Gefühle. Zunächst stockte allen Zuschauern der Atem, als Zawatsky mit einem tollen Fanghandsave gegen Robert Suchomski das dritte Gegentor verhinderte; im Anschluss daran waren es dann die Black Hawks, die wie so oft schon in dieser Partie mehrere Chancen liegen ließen. In der 29. Spielminute kassierte Passaus Andreas Toth seine zweite Strafzeit an diesem Abend - erneut wegen Beinstellens, und dieses Mal nutzen die Gäste das Überzahlspiel gleich mit dem ersten Torschuss eiskalt aus: Nach einem Schuss aus spitzem Winkel von Benjamin Franz stand in der 30. Spielminute der Spielstand von 0:3 auf der Anzeigetafel. Überhaupt verschob sich zu diesem Zeitpunkt das spielerische Übergewicht nach und nach in Richtung der Gäste, und so war es keine Überraschung, dass nun mit Christoph Zawatsky immer mehr der Passauer Torhüter im Mittelpunkt stand. So auch nach einer Strafe gegen Maximilian Wanninger wegen Beinstellens in der 30. Spielminute, als Zawatsky im folgenden Überzahlspiel der Gäste mit tollen Paraden gleich mehrfach einen weiteren Treffer der Red Dragons verhindern konnte. Eine kuriose Szene gab es zwischen der 38. und 39. Spielminute zu bestaunen: Knapp eine halbe Minute lang spielten die Black Hawks mit sechs Feldspielern, doch dies fiel anscheinend weder den Gästen aus Regen noch dem Schiedsrichtergespann auf - Glück für Passau. In der letzten Spielminute des zweiten Spielabschnitts dann eine Szene, die bezeichnend für den Spielverlauf an diesem Abend war: Zunächst treffen die Black Hawks freistehend vor dem Tor der Gäste nur den Pfosten, während Regen im direkten Gegenzug den Puck in Person von Fabian Hillmeier durch die Schoner von Zawatsky zum 0:4 einnetzen konnte.
Auch im Schlussdrittel das alte Lied: In der 42. Spielminute bot sich den Hausherren erneut eine Überzahlgelegenheit, nachdem Regens Benjamin Bugla für zwei Strafminuten wegen Haltens auf die Strafbank wanderte. Es dauerte nur kurz, da stand Vladimir Gomov auf einmal frei vor Krenn zum Einschuss bereit - Sieger blieb aber erneut der Goalie der Gäste. Fast im unmittelbaren Gegenzug ein weiterer Nackenschlag: Zwei Gästespieler liefen ohne Gegenspieler auf Zawatsky zu, und letztendlich war es Robert Suchomski, der in Unterzahl mit einem satten Schlagschuss aus kurzer Distanz das 0:5 erzielte. In der 51. Spielminute gab es einen Wechsel im Tor der Red Dragons: Der an diesem Abend überragend haltende Alexander Krenn verließ das Tor, und auch sein Kollege Eugen Kelbi konnte noch einige Minuten Einsatzzeit genießen. Auch Kelbi konnte seinen Kasten sauber halten, denn bis zum Schlusspfiff merkte man beiden Teams an, dass die Luft nun raus war. Ohne große weitere Höhepunkte oder sonst erwähnenswerte Szenen ging dieses erste Vorbereitungsspiel mit dem Stand von 0:5 an die Gäste aus Regen.
Vom klaren Resultat sollte man sich allerdings nicht täuschen lassen: Im ersten Spielabschnitt bot Passau ein tolles und mitreißendes Spiel, lediglich die Chancenverwertung ließ nicht nur einmal zu wünschen übrig. Ab dem zweiten Drittel kam Regen immer besser ins Spiel und es wurde deutlich, warum sie eine Liga höher spielen. Insgesamt gibt es noch viel zu tun für den neuen Spielertrainer Andreas Popp, doch ist das für diesen Stand der Vorbereitung nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste.
Gelegenheit, es besser zu machen, bietet sich schon am kommenden Freitag: Ab 20:00 Uhr geben sich die Vilshofener Wölfe die Ehre und treten zum Derby in der Passauer Eis-Arena an.
 
 
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