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Ãœberzeugender Sieg im Spitzenspiel zweier Aufstiegskandidaten
Black Hawks zwingen Erding mit 5:2 in die Knie
27.10.2012 - 12:56 - Vereine - EHF Passau - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Christoph Werner
 
Eins kann man schon vorweg festhalten: Das Duell der Black Hawks gegen die Erdinger Reserve am Freitagabend sollte halten, was man sich im Vorfeld von ihm versprach - ein Spitzenspiel zweier Teams, die die Aufstiegsfrage am Ende der Saison wohl untereinander ausmachen werden. Im Vorfeld der Partie ging man im Passauer Lager nach der Schockdiagnose von Vladimir Gomovs Mittelfußbruch eher mit gemischten Gefühlen in dieses Heimspiel; auch die Tatsache, dass der TSV Erding 1b mit drei Spielern aus dem Oberligakader der Gladiators (Felix Kürten, Florian Zimmermann und Dominik Ochmann) anreiste, trug nicht zwangsläufig zur Beruhigung bei.
Die erste Torgelegenheit der Begegnung gehörte dann auch prompt den Gästen: Gleich in der ersten Spielminute war es Passaus Goalie Christoph Zawatsky, der den Schuss des frei vor ihm stehenden Gästeangreifers parieren konnte. Eine Minute später hatten die Hausherren ihre erste große Chance, und im Gegensatz zu Erding wurde sie genutzt: Moritz Riebel schloss einen 2-auf-1-Konter selbst ab und schlenzte den Puck unhaltbar für Gästegoalie Roman Jourkov zum 1:0 für Passau in die Maschen. Als ob dieser Treffer eine Initialzündung war, entfachten die Black Hawks in der Folge einen wahren Sturmlauf auf das Gästetor. Allein in der vierten Spielminute hätte zweimal ein weiterer Passauer Treffer fallen müssen, doch beim ersten Mal strich die Scheibe knapp am langen Pfosten vorbei, bei der zweiten Chance wurde der Puck vertändelt. Die erste Strafe der Begegnung kassierten in der siebten Spielminute die Gäste in Person von Florian Zimmermann wegen Behinderung, das folgende Passauer Powerplay war allerdings noch ausbaufähig. In der 10. Spielminute musste auch der erste Passauer auf der Strafbank Platz nehmen - es traf Thomas Kremhelmer, eigentlich Juniorentrainer in Passau, aber für diese Partie als Spieler reaktiviert. In diesem Überzahlspiel der Gäste hieß es mehrmals Luft anhalten, doch das nötige Quäntchen Glück, die Erdinger Abschlussschwäche oder Christoph Zawatsky sorgten dafür, dass man keinen Treffer hinnehmen musste. In der 14. Spielminute hatten die Passauer Fans erneuten Grund zum Jubel: Martin Lamich führte den Puck mit all seiner Routine so lange am Tor der Gäste entlang, bis sich der nötige Platz zum Schuss ergab. Mit guter Übersicht netzte er zum 2:0 im fast leeren Tor der Erdinger ein. In der 17. Spielminute pfiff der Schiedsrichter zwei Strafminuten wegen Unkorrekten Körperangriffs gegen Passaus Manuel Jägernitz, doch dieses Mal stand die Passauer Defensive bombenfest. In der letzten Spielminute des ersten Spielabschnitts kam es aber noch besser: Andreas Popp erzielte das 3:0 für die Black Hawks. Mit einem so klaren Zwischenergebnis gegen die Gäste aus Oberbayern, die zwei Sekunden vor Drittelende noch eine Strafe wegen Haltens aufgebrummt bekamen, hatte in der Passauer Eis-Arena wohl selbst der kühnste Optimist nicht gerechnet. Erding war keinesfalls das schlechtere Team, doch ein Punkt gab den Ausschlag für die Hausherren: Die Chancenverwertung. Was in den letzten Wochen noch ein großes Manko im Passauer Spiel war, das führte an diesem Abend zu einem unerwartet klaren Pausenstand.
Der zweite Spielabschnitt begann mit Passauer Überzahlspiel, und nach 48 gespielten Sekunden kassierten die Gäste eine weitere Strafzeit, die ein 5-gegen-3-Powerplay der Black Hawks zur Folge hatte. In dieser nummerischen Überlegenheit vergab man allerdings erneut zweimal einen Treffer: Erst brachte man das Kunststück fertig, den Puck fast von der Torlinie aus frei vor dem Kasten von Erdings Jourkov nicht im Tor unterzubringen, dann konnte der Erdinger Schlussmann einen Passauer Schuss gerade noch so mit seinem Schoner um den Pfosten lenken. Wie im schlechten Film kam in der 28. Spielminute das Unausweichliche: Selbst den vierten Treffer leichtfertig vergeben, auf der anderen Seite klingelte es. In diesem Fall war es Erdings Markus Poetzel, der einen Abpraller zum 3:1 verwerten konnte. In der darauf folgenden Spielminute wanderten zwei Passauer (Andreas Popp wegen Unnötiger Härte und Florian Horvath wegen Stockschlags) sowie ein Erdinger (Dominik Ochmall wegen Stock-Checks) auf die Strafbank, Treffer resultierten daraus allerdings keine. In den Folgeminuten war das erste und einzige Mal zu sehen, dass auch Passau eine kurze Schwächeperiode durchlebte. Einige Unkonzentriertheiten führten zu Abwehrfehlern, auch Zawatsky ließ einige Pucks abprallen, doch Gott sei Dank wurde dieses kurze Tief nicht mit einem weiteren Gegentreffer bestraft. In der 34. Spielminute war es ohnehin wieder Passaus Goalie, der einen Konter der Gäste entschärfte und damit den Anschlusstreffer vereitelte. Eine Minute später wanderte erneut Passaus Thomas Kremhelmer hinter das Plexiglas, dieses Mal wegen Unkorrekten Körperangriffs. Doch ebenfalls nur eine Minute nach dieser Strafe leisteten sich die Erdinger in Person von Daniel Zollo eine Strafzeit wegen Stockschlags - das Powerplay hatte sich somit wieder erledigt. In der 37. Spielminute - nach Erdings Strafzeit nun selbst in Überzahl - brandete erneut der Torschrei auf den Rängen auf. Andreas Toth stellte den alten Drei-Tore-Abstand wieder her und verwandelte zum 4:1.Direkt mit diesem Treffer sprach der Schiedsrichter zwei Strafminuten wegen Hakens gegen die Gäste aus, knapp zwei Minuten später kam noch eine weitere Strafzeit wegen unnötiger Härte hinzu, doch bis auf eine Großchance, in der man es versäumte, den mehrmals frei vor dem Tor von Jourkov liegenden Puck im Tor zu versenken, änderte sich bis zur zweiten Drittelpause nichts mehr am Spielstand.
Die verbleibende Zeit im Powerplay, mit der das Schlussdrittel begann, konnte ebenfalls nicht in Treffer umgemünzt werden. Vielmehr kamen die Gäste aus Erding zu ihrem zweiten Torerfolg des Abends: Kaum waren sie wieder komplett, schon fuhr Dominik Ochmann allein auf Zawatsky zu und verwandelte eiskalt zum 4:2 in der 41. Spielminute. Von nun an stand immer mehr der Schiedsrichter im Mittelpunkt des Geschehens, der auf beiden Seiten fröhlich teils mehr als fragwürdige Strafzeiten verteilte, als gäbe es kein Morgen mehr. Sowohl in der 42. als auch in der 47. Spielminute konnten die Hausherren zwei Überzahlspiele der Gäste schadlos überstehen, ein Passauer Powerplay nach einer Strafe gegen Erdings Peter Stoiber wegen Spielverzögerung konnte dagegen genutzt werden: Gut eine halbe Minute später war es Andreas Popp, der den Puck mit seinem zweiten Treffer des Abends zum 5:2 über die Linie arbeitete. Kurz darauf kassierten beide Teams nochmals je eine Strafzeit, diese blieben allerdings folgenfrei. Der Rest der Partie plätscherte nun vor sich hin, die Fans feierten wie schon das gesamte Spiel über lautstark, und am Ende stand ein 5:2-Heimsieg gegen den TSV Erding 1b auf der Anzeigetafel. Nach dem Abpfiff erhielt Erdings Markus Poetzel noch eine zehnminütige Disziplinarstrafe, doch dies ging im allgemeinen Freudentaumel des Sieges fast schon unter.
Nach diesem überzeugenden Sieg bleibt für die Spieler aber wenig Zeit zum Durchatmen. Bereits am Sonntag steht das Freundschafts-Rückspiel beim ESC Vilshofen auf dem Programm. Das nächste Ligaspiel findet statt am nächsten Sonntag, den 4. November: Gegner ab 18:30 Uhr in der Passauer Eis-Arena ist der EHC Waldkraiburg 1b.

Statistik:

EHF Passau Black Hawks - TSV Erding 1b 5:2 (3:0, 1:1, 1:1)

Tore:

1:0 Moritz Riebel (Jakob Grill, Jakob Sattler) 01:42
2:0 Martin Lamich (Andreas Popp) 14:44
3:0 Andreas Popp (Martin Lamich) 19:24
3:1 Markus Poetzel (Daniel Zollo, Georg Moser) 27:29
4:1 Andreas Toth (Andreas Popp, Thomas Kremhelmer) 36:55
4:2 Dominik Ochmann (Peter Stoiber) 40:53
5:2 Andreas Popp (Martin Lamich, Ruben Kapzan) 50:34

Strafen: EHF Passau Black Hawks 16, TSV Erding 1b 28
Zuschauer: 412

 
 
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