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Black Hawks weiterhin mit weißer Weste
Starkes Schlussdrittel bringt Sieg gegen den Tabellenführer aus Waldkraiburg
05.11.2012 - 11:05 - Vereine - EHF Passau - veröffentlicht von Stefan Hobner - Verfasser: Christoph Werner
 
Zweiter gegen Erster - Passau gegen Waldkraiburg 1b - so lautete die Paarung am Sonntag in der Passauer Eis-Arena. Allein aufgrund der Tatsache, dass die Gäste aus Oberbayern mit vier Siegen aus ihren bisherigen fünf Saisonspielen in die Dreiflüssestadt reisten, unter anderem mit einem 5:3-Auswärtssieg bei der starken Reserve von Pfaffenhofen, sollte Warnung und Motivation genug gewesen sein, um mit der richtigen Einstellung in dieses Duell zu gehen.
Bereits nach 17 Sekunden die erste Großchance der Partie - allerdings für die Gäste. Dank Christoph Zawatsky im Tor der Black Hawks konnte der frühe Rückstand aber verhindert werden. Nach einer Strafe gegen Passaus Jakob Sattler wegen Stockschlags gab es in der dritten Spielminute das erste Überzahlspiel für Waldkraiburg. Trotz enormem Druck konnte Passau die Strafzeit überstehen, um mit Ablauf dieser Unterzahl nach einer Strafe gegen die Oberbayern selbst im Powerplay agieren zu können. Dieses blieb allerdings ohne zählbaren Erfolg und war gesamt gesehen noch verbesserungsbedürftig. In der neunten Spielminute war es erneut Zawatsky, der dieses Mal einen Schlagschuss der Löwen parieren konnte. Schon zu diesem Zeitpunkt sahen die über 500 Zuschauer in der Passauer Eis-Arena ein tempo- und abwechslungsreiches Spiel. Nur eine Minute später hatte Andreas Popp eine gute Chance auf dem Schläger liegen, doch konnte er die Scheibe im Abschluss nicht mehr kontrollieren. Wieder nur eine Minute danach bot sich Passau das nächste Überzahlspiel, doch trotz einer deutlichen Steigerung gegenüber dem ersten war man im Abschluss viel zu überhastet oder zögerte zu lange, sodass auch diese Gelegenheit ungenutzt blieb. In den Folgeminuten gab es nur wenige Unterbrechungen in der Partie und Torgelegenheiten auf beiden Seiten, doch Zählbares sprang nach wie vor nicht heraus. In der 17. Spielminute klingelte es dann aber doch, und was war das für ein kurioser Treffer: Ein Passauer Schuss fast von der Mittellinie wurde von Sebastian Hesslingers Schläger auf Höhe der Blauen Linie abgefälscht und fand seinen Weg per Bogenlampe vorbei am verdutzten Dejan Velkoski ins Tor der Gäste zur 1:0-Führung für die Black Hawks. In der letzten Spielminute des Auftaktdrittels kassierten die Gäste noch eine Strafzeit wegen Hohen Stocks, doch es blieb zur ersten Drittelpause beim 1:0 für die Hausherren.
Das Rest-Powerplay aus dem ersten Spielabschnitt konnte Passau zu Beginn des Mitteldrittels nicht verwerten, doch in der 22. Spielminute hatten die Gäste Glück, nicht den zweiten Gegentreffer kassiert zu haben, als ein Passauer Schuss an den Pfosten des Waldkraiburger Gehäuses klatschte. In der 29. Spielminute dann das umgekehrte Bild: Die Passauer Abwehr war am Schwimmen, und die Löwen hatten drei wirklich gute Einschussmöglichkeiten, um den Ausgleich zu markieren. Die Schüsse wurden jedoch entweder abgeblockt oder fanden ihren Meister in Passaus Goalie Zawatsky. Nach etwa 30 Minuten kam seitens der Unparteiischen etwas Unruhe in eine eigentlich völlig unauffällige Partie, angefangen in der 31. Spielminute: Moritz Riebel und sein Gegenspieler fahren mit angelegten Armen einen völlig normalen Check gegeneinander, doch der Schiedsrichter spricht gegen den Passauer zwei Strafminuten wegen angeblichen Ellbogenchecks aus. Das Überzahlspiel der Gäste blieb gerechterweise ohne Folgen für die Black Hawks. In der 34. Spielminute war es Passaus Stefan Friedl, der ungehindert durch die Waldkraiburger Abwehr fahren konnte, der Abschluss war letztendlich aber zu unpräzise. Nur eine Minute später die nächste fragwürdige Strafe gegen Passau: Andreas Popp soll seinem Gegenspieler einen Stockschlag verpasst haben. Ein solcher war zwar weit und breit nicht zu sehen, doch Popp blieb nichts anderes übrig, als kopfschüttelnd auf der Strafbank Platz zu nehmen. Während der folgenden Überzahl wurde ein glasklarer Bandencheck an einem Passauer Spieler nicht geahndet, und letztendlich überstand man auch diese Unterzahl. Trotz einiger amüsanter bis abenteuerlicher Entscheidungen der Unparteiischen blieb es auch nach dem zweiten Drittel beim 1:0 für Passau.
Der Schussabschnitt schließlich brachte Passau endgültig auf die Siegerstraße. Nur 14 Sekunden waren gespielt, da war es Martin Lamich, der endlich einmal konsequent Richtung Tor der Gäste zog, schoss und den Puck zum 2:0 ins lange Eck versenkte. Nur weitere 20 Sekunden später fiel auch schon das nächste Tor für Passau: Andreas Popp schob die Scheibe per Rückhand zum 3:0 über die Linie. Dieser Blitzstart ins letzte Drittel rief auch die Fans wieder auf den Plan, die von diesem Zeitpunkt an feierten, als wäre die Partie bereits siegreich beendet. Bis zur 43. Spielminute passierte nichts Erwähnenswertes mehr, doch dann gab es wieder mehr aus der Kategorie „Wundersames aus der Welt der Schiedsrichter" zu bestaunen: Dominik Persch soll den Stock seines Gegenspielers gehalten haben. Und nun kam, was irgendwann kommen musste: Michael Schalk war es, der noch in derselben Spielminute mit einem Schuss aus der Drehung das 1:3 für die Gäste aus Waldkraiburg erzielen konnte. Knapp eine Minute später ein weiteres Passauer Powerplay, doch auch dieses Mal konnte man die numerische Überzahl nicht in einen eigenen Treffer ummünzen. In der 49. Spielminute wieder Glück für die Black Hawks: Zawatsky konnte einen Schuss nur abprallen lassen, den Nachschuss auf das eigentlich leere Passauer Tor setzte der Gästeangreifer aber genau auf seinen rechten Schoner. In der 50. Spielminute stand auch schon die nächste Passauer Überzahl auf dem Programm, und dieses Mal wurde sie genutzt: Gerade einmal 24 Sekunden saß Waldkraiburgs Martin Alexy wegen Beinstellens auf der Strafbank, da verwandelte Andreas Popp auf Vorlage von Martin Lamich und Florian Horvath zum 4:1. In der 54. Spielminute waren es erneut die Gäste, die einen Treffer fast schon erzielen mussten, doch aus spitzem Winkel strich der Schuss am leeren Passauer Tor vorbei. In der 56. Spielminute nahmen die Gäste eine Auszeit, und einige Sekunden später kassierte Passaus Maximilian Wanninger eine 2+2-Strafe wegen Unkorrekten Körperangriffs und Hakens - erneut eher diskussionswürdig. Doch dieses Mal gaben die Black Hawks die Antwort auf dem Eis: Trotz eigener Unterzahl waren es die Hausherren, die die Initiative ergriffen. In der 59. Spielminute umkurvte Martin Lamich Velkoski im Tor der Gäste und netzte den Puck zum 5:1 ein. Noch in derselben Spielminute - nur 30 Sekunden später - war es Thomas Kremhelmer, der wie ein Messer durch die Butter die Abwehr der Löwen durchgleiten konnte und zum 6:1 verwandelte. Diese zwei Passauer Unterzahltore waren auch der Schlusspunkt dieser Partie. Am Ende verhalf den Black Hawks vor allem das bärenstrake Schlussdrittel zum möglicherweise etwas zu hohen 6:1-Sieg gegen den Tabellenführer aus Waldkraiburg.
Trotz des dritten Siegs im dritten Spiel blieb den Black Hawks der Sprung an die Tabellenspitze abermals verwehrt, Schuld daran sind aber die drei mehr absolvierten Partien der Gäste aus Waldkraiburg. In den kommenden Wochen stehen nun zunächst zwei Auswärtsspiele in Dachau (11. November) und in München (17. November) auf dem Programm, ehe erst am 25. November das nächste Heimspiel stattfindet: Gegner ist dann der EV Aich.

Statistik:

EHF Passau Black Hawks - EHC Waldkraiburg 1b 6:1 (1:0, 0:0, 5:1)

Tore:
1:0 Sebastian Hesslinger (Maximilian Wanninger, Jakob Sattler) 16:57
2:0 Martin Lamich (Florian Horvath, Ruben Kapzan) 40:14
3:0 Andreas Popp (Martin Lamich, Florian Horvath) 40:34
3:1 Michael Schalk (Sebastian Wendler) 42:53
4:1 Andreas Popp (Martin Lamich, Florian Horvath) 49:34
5:1 Martin Lamich (Andreas Popp, Florian Horvath) 58:14
6:1 Thomas Kremhelmer (Andreas Toth, Christoph Zawatsky) 58:45

Strafen: EHF Passau Black Hawks 12, EHC Waldkraiburg 1b 10
Zuschauer: 522

 
 
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