Am Sonntag mussten die Passau Black Hawks zum bislang sieglosen Tabellenschlusslicht aus Dachau reisen, und auch den Dreiflüssestädtern sollten die Woodpeckers nicht viel entgegenzusetzen haben.
Pünktlich zum Spielbeginn hatte der Wettergott ein Einsehen und sorgte dafür, dass der Regen im Dachauer Freiluststadion ein Ende fand. Fast motiviert durch die trockenen Bedingungen legten die Passauer gleich los wie die Feuerwehr. In der dritten Spielminute hätte bereits der erste Treffer fallen können, der Schuss war allerdings zu unplatziert und landete genau auf dem Brustpanzer von Dachaus Goalie Jens Lachenmaier. Noch in derselben Spielminute hämmerte Passaus Florian Horvath einen Schlagschuss an den Dachauer Pfosten, doch nur kurze Zeit später bekam er eine zweite Chance. Woodpecker Wayne Slater musste für zwei Strafminuten wegen Hakens auf die Strafbank, Passau gewann das Bully, Horvath bekam die Scheibe auf den Schläger, und nur fünf Sekunden nach Beginn des Powerplays zappelte diese nach einem weiteren Schlagschuss von der Blauen Linie zum Passauer 1:0 im Tor der Hausherren. Bereits in der fünften Spielminute legten die Black Hawks nach: Dieses Mal führte Martin Lamich die Scheibe Richtung Dachauer Gehäuse, zog ab und hämmerte den Puck zum zweiten Passauer Treffer unter die Latte. Schon jetzt merkte man, dass die Hausherren teilweise überfordert mit dem Passauer Spiel waren - oft konnten sie sich nur mit Strafen gegen die Offensivlawine der Black Hawks wehren. So auch in der sechsten Spielminute: Dieses Mal wanderte Christian Tienemann wegen Hohen Stocks auf die Strafbank. Erneut fackelte man nicht lange und konnte durch Maximilian Wanninger knapp eine Minute später das 3:0 erzielen. In der neunten Spielminute hatte auch Dachau seine erste große Torgelegenheit, doch der Abschluss eines Alleingangs auf das Tor von Christoph Zawatsky ging am Kasten vorbei. In der 10. Spielminute klingelte es dafür auf der anderen Seite - Andreas Popp schoss das vierte Passauer Tor des Abends. Wiederum nur eine Minute später war es Andreas Toth, der das Ergebnis auf 5:0 stellen konnte. In der 12. Spielminute dann der erste kleine Schönheitsfehler aus Passauer Sicht, als die Hausherren das 1:5 erzielen konnten. Zawatsky im Passauer Tor war bei diesem Strich in den Winkel durch Matthias Mohr allerdings eher chancenlos - zweifelsohne ein klasse Tor der Dachauer. In der 14. Spielminute bot sich den Black Hawks eine weitere Überzahlgelegenheit, dieses Mal jedoch konnte man das Powerplay nicht nutzen. Bis zum Drittelende war Passau zwar weiterhin das bessere Team, doch hatte man nach dem Offensivwirbel zu Beginn der Partie merklich einen Gang heruntergeschaltet, sodass es beim 5:1 nach dem ersten Spielabschnitt blieb.
Zum Mitteldrittel gab es einen Torwartwechsel auf Passauer Seite: Michael Kronpass stand nun für Christoph Zawatsky zwischen den Pfosten. Leider erwischte er in den ersten Minuten des zweiten Spielabschnitts einen eher unglücklichen Abend. In der 24. Spielminute war es Johannes Karl, der mit einem Schuss in den Winkel zum Dachauer 2:5 traf. Wer dachte, dies sei möglicherweise nur eine kleine Ergebniskosmetik, der sah sich in den Folgeminuten eines Besseren belehrt: In der 27. Spielminute sorgte ein Fehler von Kronpass dafür, dass erneut Johannes Karl den Puck zum 3:5 über die Linie stochern konnte. Nur gut eine halbe Minute später dachten die mitgereisten Passauer Fans, sie seien im falschen Film: Wayne Slater konnte einen erneut unsicher wirkenden Michael Kronpass zum 4:5-Anschlusstreffer überwinden. Nach diesem Gegentreffer gab es eine erneute Torhüter-Rochade: Kronpass verließ das Eis und Zawatsky kehrte ins Passauer Gehäuse zurück. In der 29. Spielminute folgte ein kurzes Aufatmen auf Passauer Seite: Dominik Persch sorgte mit einem Backhander für das Passauer 6:4. In der 30. Spielminute verstrich ein weiteres Passauer Überzahlspiel ohne zählbaren Erfolg, sechs Minuten später war es dennoch soweit: Martin Lamich schoss Passau mit 7:4 in Front. In den Folgeminuten zeigten die Passauer wieder ihr Offensivspiel, das ihnen zu Beginn des ersten Drittels die deutliche Führung gebracht hatte, und auch dieses Mal sollte es sich auszahlen: Florian Horvath sorgte mit einem Blueliner in der 37. Spielminute für den achten Passauer Treffer, ehe in der 38. Spielminute zwei Strafen gegen die Hausherren ausgesprochen wurden. Eiskalt nutzte man die resultierende doppelte Überzahl zu zwei weiteren Treffern: Sebastian Hesslinger und Moritz Riebel schraubten das Ergebnis auf 10:4 in die Höhe - gleichzeitig der Stand nach dem zweiten Spielabschnitt.
Zu Beginn des Schlussdrittels gab es auch auf Seiten der Hausherren einen Torwartwechsel. Phillip Kronschnabl ersetzte Jens Lachenmaier. Keine zwei Minuten waren gespielt, da musste auch er schon hinter sich greifen - Moritz Riebel mit seinem zweiten Treffer des Abends erzielte das elfte Passauer Tor. Die darauf folgenden Minuten ging es weiter wie beim fröhlichen Scheibenschießen: In der 45. Spielminute war es Ingo Schwarz, der mit einem Schlagschuss aus kurzer Distanz zum 12:4 verwandelte, eine Minute später schoss Andreas Popp das 13:4. Daraufhin war es wohl auch Dachaus Trainer ein wenig schwindelig geworden; in der 49. Spielminute nahm dieser eine Auszeit. Und tatsächlich - in der Folge wurde der Passauer Offensivwirbel ein wenig ausgebremst. In der 52. Spielminute hatten die Woodpeckers noch die große Chance auf einen weiteren Treffer, doch Christoph Zawatsky konnte einen Penalty der Hausherren souverän entschärfen. Dafür fiel das Tor auf der andere Seite: Stefan Friedl erhöhte in der 55. Spielminute auf 14:4. In der letzten Spielminute dann einer der schönsten Treffer des Spiels: Nach allerfeinstem Tic-Tac-Toe-Spiel war es Martin Lamich, der nach toller Vorarbeit von Ingo Schwarz und Andreas Popp den Puck zum Endstand von 15:4 für Passau einnetzte.
Insgesamt zeigten die Black Hawks eine überzeugende Leistung, der Sieg ging auch in der Höhe mehr als in Ordnung. Als Lohn für diesen tollen Sieg konnte man nach der gleichzeitigen Niederlage der Waldkraiburger Reserve gegen die Münchener Luchse endlich die Tabellenspitze der Bezirksliga Ost erklimmen. Verlustpunktfrei und mit einer Tordifferenz von 33:10 stehen die Dreiflüssestädter nun dort, wo sie auch am Ende der Saison stehen wollen - dem Aufstiegsplatz in die Landesliga. Die nächste Aufgabe wird allerdings schwerer zu bewältigen sein: Am kommenden Samstag um 19:30 Uhr spielen die Black Hawks bei den Münchener Luchsen in der Olympia-Eissporthalle.Statistik: ASV Dachau Woodpeckers - EHF Passau Black Hawks 4:15 (1:5, 3:5, 0:5) Tore: 0:1 Florian Horvath (Martin Lamich, Andreas Popp) 03:04
0:2 Martin Lamich (Stefan Friedl) 04:26
0:3 Maximilian Wanninger (Jakob Grill, Moritz Riebel) 06:57
0:4 Andreas Popp 09:34
0:5 Andreas Toth (Martin Lamich) 10:18
1:5 Matthias Mohr (Tobias Wurzer) 11:32
2:5 Johannes Karl (Wayne Slater, Lorenz Mohr) 23:32
3:5 Johannes Karl 26:00
4:5 Wayne Slater (Johannes Karl) 26:38
4:6 Dominik Persch (Andreas Popp) 28:40
4:7 Martin Lamich (Moritz Riebel) 35:51
4:8 Florian Horvath 36:55
4:9 Sebastian Hesslinger 37:59
4:10 Moritz Riebel (Ruben Kapzan) 38:39
4:11 Moritz Riebel (Andreas Toth) 41:16
4:12 Ingo Schwarz (Andreas Toth) 44:11
4:13 Florian Horvath 45:45
4:14 Stefan Friedl (Moritz Riebel, Ruben Kapzan) 54:47
4:15 Martin Lamich (Ingo Schwarz, Andreas Popp) 59:24 Strafen: ASV Dachau Woodpeckers 14 - EHF Passau Black Hawks 0
Zuschauer: 50
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