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Black Hawks mit 4:3-Auswärtserfolg in Olympia-Eissporthalle
Passauer Unterzahltreffer kurz vor Spielende entscheidet Eishockeykrimi in München
18.11.2012 - 13:33 - Vereine - EHF Passau - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Christoph Werner
 
Am Samstagabend waren die Passau Black Hawks zu Gast bei den Münchener Luchsen, in der Tabelle ärgster Verfolger und nur einen Zähler hinter den Dreiflüssestädtern. Gespielt wurde im Olympiapark München, genauer gesagt in der Olympia-Eissporthalle, Heimstätte des DEL-Teams EHC Red Bull München.
Verzichten musste Passau in der Partie auf Jakob Grill und Sebastian Hesslinger, dafür gab Erich Fries sein Saisondebut im Trikot der Black Hawks.
Bereits in der zweiten Spielminute bot sich den Gästen aus Passau die erste Überzahlgelegenheit, diese brachte allerdings keinen zählbaren Erfolg. Kurz darauf hatten die Luchse eine Großchance auf dem Schläger, doch Christoph Zawatsky im Passauer Tor verhinderte mit seinem Schoner den fast sicheren Münchener Treffer. Schon in dieser Anfangsphase bekamen die Zuschauer einen Vorgeschmack darauf, wie der Rest der Begegnung laufen würde: Offensives Eishockey von beiden Teams, offenes Visier, es ging hin und her. In der fünften Spielminute war es Passaus Andreas Popp, der die Gästeführung auf dem Schläger hatte, sein Schuss war allerdings zu unplatziert und landete genau auf Münchens Goalie Roland Fischer. Eine Minute später gab es nach einem Scharmützel vor dem Passauer Tor Strafen gegen beide Mannschaften, und wiederum nur 60 Sekunden später sorgte Münchens Christian Falat durch ein Haken für das zweite Passauer Powerplay. Dieses konnten die Black Hawks extrem offensiv gestalten - fast während der kompletten zwei Minuten fand ein Dauerbeschuss des Münchener Gehäuses statt. Sekunden vor Ablauf der Strafe setzte man noch einen Schuss an den Pfosten, doch die Hausherren schafften es, diese Unterzahl schadlos zu überstehen. Auch in der Folge erspielte Passau sich weitere gute Einschussgelegenheiten, ehe es in der 10. Spielminute soweit war: Andreas Toth steuert Richtung Tor von Fischer, umfährt diesen und schiebt zur zu diesem Zeitpunkt überfälligen Passauer 1:0-Führung ein. Zwei Minuten später startet Passaus Ingo Schwarz einen Alleingang auf das Luchse-Tor, er scheitert jedoch am Münchener Schlussmann. Im Gegenzug fast der Ausgleichstreffer für die Hausherren, doch Zawatsky ist zur Stelle und hält die Null. So auch in der 14. Spielminute, als er einen Schuss mit der Fanghand sicher entschärft. Die verbleibende Spielzeit im ersten Spielabschnitt wogte die Begegnung hin und her, ohne aber große Chancen für eine der beiden Mannschaften zu bieten. Folglich ging es für beide Teams mit dem Stand von 1:0 für Passau in die Kabinen - einer mehr als verdienten Führung, die aufgrund der vielen Großchancen weit höher hätte ausfallen können.
Gleich in der ersten Spielminute des Mitteldrittels hatte Passau eine weitere gute Torgelegenheit, das Visier war aber zu hoch eingestellt, der Schuss ging deutlich über das Tor. In der 24. Spielminute musste Passaus Spielertrainer Andreas Popp nach einer Strafe wegen Beinstellens hinter das Plexiglas, doch das Unterzahlspiel, in dem München druckvoll und mit einigen guten Torgelegenheiten agierte, konnte man mit etwas Glück ohne Gegentreffer überstehen. In der 28. Spielminute stand Passau gleich mehrmals kurz vor dem zweiten Treffer, aber einige Abpraller von Münchens Torwart konnten nicht genutzt werden - immer wieder war ein Bein oder Schläger der Hausherren in der Schussbahn. Eine Minute später stand erneut Zawatsky im Fokus, die Scheibe fischte er allerdings sicher mit der Fanghand aus der Luft. In der 30. Spielminute fast eine Kopie der vorherigen Szene, dieses Mal jedoch rutschte ihm der Puck unglücklich aus dem Fanghandschuh und kullerte knapp neben das Passauer Tor - Glück für die Black Hawks. In der 33. Spielminute dann ein Passauer Puckverlust, der Folgen haben sollte: Franz Haseidl schnappt sich die Scheibe, passt auf Tobias Eitermoser, der schießt und erzielt den 1:1-Ausgleich für die Hausherren. Nach diesem Gegentreffer zeigten sich die Black Hawks aber keineswegs geschockt, vielmehr spielten sie weiterhin nach vorne. Die Folge war ein weiteres Passauer Überzahlspiel in der 34. Spielminute. In diesem agierte man allerdings viel zu unentschlossen und schlampig, sodass man gleich mehrere Male Glück hatte, dass München in Unterzahl nicht selbst das nächste Tor erzielen konnte. In der 39. Spielminute hatte Passau wiederum die große Chance auf die Führung, aber frei vor dem Tor wurde ein Luftloch über der Scheibe geschlagen. Im Gegenzug brannte es vor Zawatsky, doch er schaffte es, den Puck im Gewirr vor seinem Kasten unter sich zu begraben. Als alle schon auf die Pausensirene warteten, sorgten die Luchse für einen Paukenschlag: 13 Sekunden vor Drittelende kann Florian Wimberger ungehindert das Passauer Tor umfahren und schließlich zum 2:1 für München in den Winkel einschießen. Ein ärgerlicher Rückstand vor dem Schlussabschnitt, vor allem, da man den Hausherren eigentlich beide Treffer auf dem Silbertablett serviert hat.
In der 42. Spielminute bot sich auch schon die nächste Powerplaygelegenheit für Passau, in einem Überzahlspiel der schwächeren Sorte konnte man sich aber keine großen Torgelegenheiten erspielen. Dies sollte jedoch schon bald in Vergessenheit geraten, denn nur vier Sekunden nach Ablauf der Münchener Strafzeit kam Moritz Riebel an die Scheibe, brachte einen Rückhandschuss auf das Tor der Luchse - und es stand 2:2. Eine Minute später erneut Powerplay Passau, doch Roland Fischer im Münchener Tor konnte eine größere Einschusschance von Andreas Popp zunichtemachen. In den Folgeminuten waren die Black Hawks am Drücker, doch immer wieder wurden auch beste Torgelegenheiten leichtfertig verspielt oder vergeben. Und wie so oft kam das Unvermeidliche: In der 51. Spielminute fand ein unglücklich abgefälschter Schuss den Weg ins Passauer Tor zum Münchener 3:2. Zwei Minuten später hatte Passau die Chance zur Wiedergutmachung, nachdem Münchens Matthias Hausch durch seinen Stockendstoß für ein weiteres Passauer Überzahlspiel sorgte, und dieses Mal sollte es klappen: Andreas Toth zog ab und erzielte den 3:3-Ausgleichstreffer. In der 56. Spielminute dann die spielentscheidenden Szenen: Zunächst hatte man Glück, dass München aus optimaler Position das Tor verfehlte, dann gab es eine Hinausstellung gegen Passaus Maximilian Wanninger wegen Beinstellens. Etwa die Hälfte des Münchener Powerplays war abgelaufen, da kamen die Black Hawks an den Puck. Mathias Pilz schließlich zieht auf, packt den Hammer aus und versenkt die Scheibe per Schlagschuss zum 4:3 für Passau. Der Jubel der vielen mitgereisten Passauer Fans kannte nun keine Grenzen mehr. In der letzten Spielminute nahm Münchens Trainer noch eine Auszeit, auch der Torwarte wurde vom Eis beordert, doch Passau konnte den 4:3-Auswärtssieg über die Zeit retten. Ein weiterer wichtiger Erfolg in Richtung Landesligaaufstieg.
Die Zuschauer sahen ein von der ersten bis zur letzten Minute spannendes Eishockeyspiel mit dem besseren Ende für Passau. Durch diesen Erfolg belegt man auch weiterhin den ersten Tabellenplatz in der Bezirksliga Ost. Die nächste Partie findet statt am kommenden Sonntag: Gegner um 18:30 Uhr in der Passauer Eis-Arena ist der EV Aich.

Statistik:

Münchener EK „Die Luchse" - EHF Passau Black Hawks 3:4 (0:1, 2:0, 1:3)

Tore:
0:1 Andreas Toth (Jakob Sattler) 09:19
1:1 Tobias Eitermoser (Franz Haseidl) 32:18
2:1 Florian Wimberger (Johann Kogler) 39:47
2:2 Moritz Riebel (Andreas Toth) 43:29
3:2 Martin Krenn (Mathias Sommerer) 50:24
3:3 Andreas Toth (Ruben Kapzan) 53:38
3:4 Mathias Pilz (Martin Lamich, Andreas Popp) 57:01

 

Strafen: Münchener EK „Die Luchse" 14, EHF Passau Black Hawks 6
Zuschauer: 100

 
 
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