Am Sonntagabend war mit dem EV Aich eine große Unbekannte zu Gast in der Passauer Eis-Arena. Der EV bot mit drei Siegen und zwei Niederlagen bislang eine recht ausgeglichene Saison, ein Unterschätzen der Gäste sollte also tunlichst unterlassen werden. Passau hatte den Ausfall von Florian Horvath zu verkraften: Der Verteidiger musste passen, nachdem er im Training einen abgefälschten Puck ins Gesicht bekam und zwei Zähne verlor. Bis zum kommenden Wochenende sollte er aber wieder im Trikot der Black Hawks spielen können.
Zum Anfang der Partie agierten beide Teams recht nervös mit vielen Fehlpässen und ohne strukturierten Spielaufbau .In der vierten Spielminute brachte eine Strafe gegen die Gäste das erste Passauer Powerplay, ein wirklicher Rhythmus wurde in diesem allerdings noch nicht gefunden. In der achten Spielminute konnten die Gäste einen 2-gegen-1-Konter auf das Tor von Zawatsky fahren, der Schuss verfehlte das Passauer Gehäuse aber deutlich. Fast im Gegenzug machten es die Black Hawks besser: Aichs Goalie Markus Heinrich konnte einen Passauer Schuss nur abprallen lassen, schließlich war es Andreas Toth, der das 1:0 erzielte. In der 11. Spielminute markierten die Hausherren einen Pfostentreffer, kurz darauf war die Scheibe im Tor. 2:0 für Passau - dachten alle. Der Schiedsrichter jedoch hatte frühzeitig abgepfiffen, sodass dieser Treffer keine Anerkennung fand. In der 13. Spielminute bot sich Passau erneut die Chance auf den zweiten Torerfolg des Abends, doch statt des Abspiels in die Mitte wurde zu eigensinnig abgeschlossen und die Gelegenheit leichtfertig vertan. In der 14. Spielminute gab es Strafen gegen beide Teams, und im folgenden 4-gegen-4-Spiel hatte Stefan Friedl eine aussichtsreiche Einschussgelegenheit - der Schuss wurde aber abgeblockt. Eine Minute später hatten die über 500 Zuschauer den Torschrei schon auf den Lippen, doch Mathias Pilz hämmerte einen Schuss nur ans Aluminium des Gästetors. In der 17. Spielminute wurde der Unparteiische von je einem Passauer und einem Aicher Spieler an der Bande unabsichtlich auf die Hörner genommen, und nur einige Sekunden später wanderte Aichs Daniel Korn wegen Stockschlags auf die Strafbank. Dieses Überzahlspiel sollte Passau nutzen: Es dauerte ganze 13 Sekunden, da jagte Ruben Kapzan einen Schuss zum 2:0 in die Maschen. In der 19. Spielminute war es Andreas Toth, der nur knapp den dritten Treffer der Black Hawks verpasste, somit ging es mit dem Stand von 2:0 für Passau in die erste Drittelpause. Die Führung war absolut verdient, hätte aber durchaus höher ausfallen können, während die Gäste aus Aich eigentlich nur durch ihre teils überharte Spielweise in Erscheinung traten.
Das zweite Drittel begann aus Passauer Sicht optimal: In der 22. Spielminute war es Sebastian Hesslinger, der aus dem Getümmel heraus zum 3:0 verwandelte. Nur zwei Minuten später fast das nächste Tor der Hausherren, doch erneut traf ein Passauer Schuss nur des Gestänge des Gästetors. In der 26. Spielminute packten die Black Hawks einen weiteren Hammer aus, doch obwohl der Schuss Aichs Goalie fast mit über die Linie drückte, konnte Heinrich parieren. In den Folgeminuten kam Passau immer besser in die Partie, doch mehrere gute Torgelegenheiten wurden ein ums andere Mal fahrlässig vergeben. In der 29. Spielminute setzten auch die Gäste einen Akzent, der Aicher Schuss prallte aber an den Passauer Außenpfosten. Diese Gelegenheit fast aus dem Nichts machte den Gästen aber Beine, und so war es in der 31. Spielminute passiert: Alexander Scholz schob den Puck zum 1:3 über die Linie. Erstaunlicherweise sorgte dieser mehr als unnötige Gegentreffer dafür, dass Passau auf einmal ins Schwimmen geriet. Nur kurze Zeit später war das Glück auf Seiten der Black Hawks, als ein Kracher der Gäste an den Pfosten knallte - Zawatsky wäre geschlagen gewesen. Nach einigen Minuten konnte man sich aber wieder sammeln, ehe es in der 34. Spielminute nach einer Strafe gegen Aichs österreichischen Kontingentspieler Michael Lackner wegen Hakens das nächste Passauer Überzahlspiel zu sehen gab. Auch in diesem zeigten sich die Hausherren eiskalt. Eine gute halbe Minute später scheiterte Martin Lamich zunächst mit einer Direktabnahme aus kurzer Distanz an Heinrich, danach schnappte er sich seinen eigenen Abpraller und schoss zum 4:1 ein - gleichzeitig Stand nach dem zweiten Spielabschnitt.
Gleich zu Beginn des Schlussdrittels agierte Passau in der 42. Spielminute ein weiteres Mal in Überzahl, ein Treffer sollte trotz soliden Powerplays aber nicht fallen. In der 45. Spielminute dagegen standen die Gäste kurz vor ihrem zweiten Treffer, der Schuss konnte von Passaus Abwehr aber geblockt werden. Eine Minute später tauchte Erich Fries völlig blank vor dem Aicher Tor auf, die Scheibe musste nach tollem Zuspiel theoretisch nur noch über die Linie bugsiert werden - doch letztendlich blieb es bei der Theorie. In der 47. Spielminute dann eine weitere Passauer Großchance, aber - richtig - an den Pfosten. In der 52. Spielminute klingelte es dann aber doch: Andreas Toth mit seinem zweiten Treffer des Abends erhöhte auf 5:1. In der 56. Spielminute sorgte der Schiedsrichter unfreiwillig für ein kleines Highlight, als er übersah, dass die Gäste beim Bully kurzzeitig mit gleich sieben Feldspielern auf dem Eis standen, bei diesem Spielstand hielt sich die Aufregung darüber allerdings in Grenzen. Zum Ende der Partie hielt in Passau aber wieder ein wenig der Schlendrian Einzug. Maximilian Wanninger kassierte zwei Strafminuten wegen Spielverzögerung, und es dauerte keine 20 Sekunden, da schlugen die Aicher zu: Stefan Bruckmaier schweißte einen Strahl von der Blauen Linie zum 2:5 in den Winkel. Dieser Treffer wäre ja noch hinnehmbar, doch 26 Sekunden später trafen die Gäste erneut - dieses Mal war es Patrick Hahn, der die Scheibe zum 3:5 ins lange Eck legte. In derselben Spielminute brachte sich der EV dann aber selbst um einen möglichen weiteren Lohn, als erneut Michael Lackner wegen Beinstellens hinter das Plexiglas wanderte. Auch dieses Powerplay konnten die Hausherren verwerten: Thomas Kremhelmer wurschtelte die Scheibe im wahrsten Sinne des Wortes zum Passauer 6:3 über Linie - gleichzeitig der Endstand der Partie.
Nach diesem absolut verdienten Heimerfolg stehen die Black Hawks auch weiterhin verlustpunktfrei an der Tabellenspitze, doch schon das nächste Wochenende hält zwei schwere Auswärtsspiele parat: Am Freitag muss man bei der Reserve des EC Pfaffenhofen antreten, ehe am Sonntag das Derby in Waldkirchen auf dem Programm steht - zwei durchaus richtungsweisende Partien Richtung Landesligaaufstieg. Statistik: EHF Passau Black Hawks - EV Aich 6:3 (2:0, 2:1, 2:2) Tore:
1:0 Andreas Toth (Thomas Kremhelmer, Mathias Pilz) 07:35
2:0 Ruben Kapzan (Erich Fries, Martin Lamich) 17:05
3:0 Sebastian Hesslinger (Andreas Toth, Mathias Pilz) 21:32
3:1 Alexander Scholz (Andreas Koller, Michael Lackner) 30:06
4:1 Martin Lamich (Andreas Popp) 34:18
5:1 Andreas Toth (Thomas Kremhelmer, Maximilian Wanninger) 51:23
5:2 Stefan Bruckmaier (Herbert Jarczyk, Patrick Hahn) 57:38
5:3 Patrick Hahn (Tim Fleger) 58:04
6:3 Thomas Kremhelmer (Andreas Toth, Mathias Pilz) 59:13 Strafen: EHF Passau Black Hawks 10, EV Aich 16
Zuschauer: 508
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