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Erster Punktverlust ausgerechnet im Derby
Black Hawks kommen in Waldkirchen nicht über 2:2 hinaus
03.12.2012 - 10:43 - Vereine - EHF Passau - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Christoph Werner
 
Schon vor Anpfiff der Partie im Karoli-Sportpark Waldkirchen herrschte unter den knapp 500 Zuschauern auf der Tribüne eine ausgelassene Stimmung - das Derby konnte beginnen. Bereits nach 36 Sekunden sprach der Unparteiische Strafen gegen beide Teams aus, bis auf einen abgefälschten Schuss, den Zawatsky im Passauer Tor gewohnt sicher parierte, sprang allerdings nichts weiter heraus. In der dritten Spielminute musste Passaus Martin Lamich zunächst einen harten Open-Ice-Hit einstecken, nur Sekunden später kassierte er dann selbst eine Strafzeit wegen Hakens. Im anschließenden Powerplay der Hausherren kamen die Black Hawks extrem unter Druck, letztendlich wurde die Unterzahl aber schadlos überstanden. In der sechsten Spielminute gab es die erste Doppelchance für Passau zu vermelden, doch Roman Kondelik im Tor der Waldkirchner war nicht zu überwinden. Drei Minuten später war es Christoph Zawatsky, der mit dem Schoner einen Treffer verhindern konnte. In der 10. Spielminute dann etwas überraschend das Tor auf der anderen Seite: Andreas Popp konnte die Scheibe im Nachsetzen zur Passauer 1:0-Führung über die Linie bugsieren. Eine Minute später fast der zweite Passauer Treffer, der Schuss strich aber knapp am langen Pfosten vorbei. Sekunden nach dieser Chance war es Passaus Manuel Jägernitz, der nach einem weiteren Check ordentlich durchgerüttelt wurde. Schon jetzt bot die Partie eine gewisse Härte, die zu diesem Zeitpunkt noch in absolut fairen Bahnen verlief. In der 12. Spielminute konnte Passaus ehemaliger Spieler Markus Simbeck um ein Haar Zawatsky im Passauer Tor überlisten, doch rechtzeitig konnte er mit dem Schoner den Puck am Überschreiten der Torlinie hindern. Bis zur 18. Spielminute wogte das Spiel nun hin und her, vor allem die Black Hawks ließen dabei einige gute Torchancen ungenutzt, dann wanderte Passaus Ruben Kapzan wegen Hakens auf die Strafbank. Das Waldkirchner Überzahlspiel blieb allerdings ungenutzt, und so hieß es nach dem ersten Spielabschnitt 1:0 für Passau. Eine kuriose Szene gab es kurz nach dem Abpfiff: Christian Zessack schoss den Puck zur Gaudi Richtung Sohnemann Zawasky, doch der Schiedsrichter verstand keinen Spaß und verhängte konsequent eine zehnminütige Disziplinarstrafe für dieses „Vergehen" gegen Zessack. Insgesamt hätte die Passauer Führung zur Pause höher ausfallen müssen, aber wie so oft wurden auch beste Einschussgelegenheiten ausgelassen.
Knapp zwei Minuten waren im zweiten Drittel gespielt, da verfehlte Andreas Toth mit der Rückhand nur knapp das Tor der Hausherren. In derselben Spielminute kassierte Passaus Moritz Riebel eine Strafe wegen Behinderung, doch etwa eine Minute später sprach der Schiedsrichter auch gegen die Hausherren zwei Strafminuten aus: Erwischt hat es Jan Schinköthe wegen Unnötiger Härte nach einem böse aussehenden Bandencheck. In der Folge hatte zunächst Ruben Kapzan eine vielversprechende Schussgelegenheit, doch wieder war Kondelik zur Stelle. Im kurzen Passauer Überzahlspiel dann erneut Passau mit der Großchance, doch Waldkirchens Goalie parierte auch diesen Schlagschuss aus etwa vier Metern Torentfernung. In der 28. Spielminute passierte das, was meistens kommt, wenn man vorne auch beste Chancen liegen lässt: Nach einem Passauer Puckverlust steuerte Herbert Maier allein Richtung Tor von Zawasky und verwandelte eiskalt zum 1:1 für die Hausherren. In der 32. Spielminute wanderte mit Maximilian Wanninger der nächste Passauer auf die Strafbank, die Waldkirchner Überzahl jedoch blieb ohne Folgen. Kurz nach Ablauf der Strafe sahen die Zuschauer sogar den nächsten Alleingang Richtung Kondelik - erneut vergeben. In der 36. Spielminute konnten die Hausherren nach Strafe gegen Passaus Stefan Friedl das nächste Überzahlspiel aufziehen, und dieses Mal wurde es genutzt: Knapp eine Minute Überzahl war vergangen, da fasst sich Milan Blaha, tschechischer Kontingentspieler der Waldkirchner, ein Herz und zimmert einen Schlagschuss von der Blauen Linie zum 2:1 für den ESV in die Maschen des Passauer Tors. Die letzten Minuten des Mitteldrittels waren geprägt von einigen Strafzeiten gegen beide Teams, weitere Treffer wurden allerdings nicht mehr erzielt. Besonders kurios dabei war die Strafe gegen Passaus Stefan Friedl, der eine Hinausstellung wegen Stockschlags erhielt, obwohl der Passauer selbst Sekunden zuvor gefoult wurde. Auch die 2+10-Strafe gegen Waldkirchens Adrian Kustor wegen Checks von hinten sollte nicht unerwähnt bleiben. Der Rückstand nach dem zweiten Drittel war letztendlich mehr als ärgerlich, aufgrund der schlechten Chancenverwertung hatte man sich diesen aber überwiegend selbst zuzuschreiben.
Das Schlussdrittel begann, und in der 44. Spielminute ging es weiter wie gehabt: Passau allein und ungehindert vor dem Tor von Kondelik, doch minütlich grüßt das Murmeltier - der Schuss flog klar über das Tor. Eine Minute später dann aber doch der längst überfällige Ausgleichstreffer: Moritz Riebel war es, der eine Kombination mit Erich Fries und Andreas Toth zum 2:2 vollendete. In der 46. Spielminute war es wieder einmal Zawatsky, der mit einer souveränen Parade den erneuten Passauer Rückstand verhinderte. Nach einer unfairen Aktion in derselben Spielminute wanderte Markus Simbeck wegen Ellbogenchecks auf die Strafbank, die beste Chance jedoch bot sich den Hausherren: Milan Blaha tankte sich durch die gesamte Passauer Hintermannschaft, den Schuss setzte er aber über das Tor. In der 49. Spielminute parierte Zawatsky in höchster Not eine Waldkirchner Direktabnahme, in der Folge passierte bis zur 54. Spielminute nichts Erwähnenswertes mehr. Dort kassierten Passaus Andreas Popp und Waldkirchens Johannes Fuchs nach einer Rangelei je 2+2 Strafminuten wegen Unnötiger Härte, weiter ging es mit 5-gegen-5 auf dem Eis. Eine Minute später dann die große Chance für Passau, dieses Spiel zu entscheiden: Zunächst zeigten die Schiedsrichter eine Strafe gegen Max Reichermeier an, Zawatsky fuhr vom Eis, um einem sechsten Feldspieler Platz zu machen, und in dieser Phase sackten die Hausherren nach einem weiteren Foul die nächste Strafzeit ein - 5-gegen-3-Powerplay für die Black Hawks. Außer einer zehnminütigen Disziplinarstrafe gegen Waldkirchens Goalie Kondelik wegen Meckerns passierte aber tatsächlich rein gar nichts in diesem Überzahlspiel. In der Folge verlor der Unparteiische leider etwas den Faden: Dominik Persch wurde vor den Augen des Schiedsrichters von seinem Gegenspieler mehr als offensichtlich angegangen, der Pfiff jedoch blieb aus. Doch damit nicht genug: Persch kassierte in dieser Szene eine Disziplinarstrafe wegen Meckerns. Knapp eine Minute vor Ende der Partie nahm Passau eine Auszeit, bis zum Schlusspfiff versuchte man aber vergeblich, doch noch den Siegtreffer zu erzielen, sodass es beim 2:2-Unentschieden blieb.
Damit mussten die Dreiflüssestädter den ersten Punkt in dieser Spielzeit abgeben - wenn auch mehr als unnötig. Schuld waren im Endeffekt die wieder einmal extreme Abschlussschwäche vor dem gegnerischen Kasten sowie die Paraden von Waldkirchens Schlussmann Roman Kondelik. Nicht nur die insgesamt 80 Strafminuten sind ein Indiz dafür, dass auch das „Rückspiel" in zwei Wochen am Sonntag, den 16. Dezember in der Passauer Eis-Arena ein heißer Tanz werden wird, in dem die Black Hawks Revanche für diesen verlorenen Punkt nehmen wollen.

Statistik:

ESV Waldkirchen - EHF Passau Black Hawks 2:2 (0:1, 2:0, 0:1)

Tore:

0:1 Andreas Popp (Martin Lamich, Jakob Sattler) 09:34
1:1 Herbert Maier (Ralf Heinrich, Adrian Kustor) 27:14
2:1 Milan Blaha (Bernd Vorderbrüggen) 36:11
2:2 Moritz Riebel (Erich Fries, Andreas Toth) 44:34

 


Strafen: ESV Waldkirchen 20 + 10 Disziplinar Christian Zessack + 10 Disziplinar Adrian Kustor + 10 Disziplinar Roman Kondelik, EHF Passau Black Hawks 20 + 10 Disziplinar Dominik Persch

Zuschauer: 497

 
 
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