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Topspiel zwischen Erding und Passau endet Remis
55 Sekunden fehlen Black Hawks zum Sieg
05.01.2013 - 12:50 - Vereine - EHF Passau - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Christoph Werner
 
Punktverlust oder Punktgewinn? So wirklich wusste nach dem 3:3-Unentschieden in Erding niemand, wie man dieses Endergebnis nun bewerten sollte. Fakt ist: Beide Teams zeigten eine von Anfang an spannende Bezirksliga-Partie, auch die Stimmung auf den Rängen war eines Spitzenspiels würdig, nur das Ergebnis stimmte aus Passauer Sicht am Ende nicht so ganz - aber der Reihe nach.
Nach der Abtastphase zu Beginn der Partie dauerte es bis zur dritten Spielminute, ehe die Black Hawks erstmals gefährlich vor dem Tor von Erdings Andreas Gerlspeck auftauchten - der folgende Schuss allerdings stellte für den Erdinger Schlussmann keine allzu große Aufgabe dar. In den Folgeminuten entwickelte sich zwischen beiden Teams ein flotter und offener Schlagabtausch ohne große Unterbrechungen. In der siebten Spielminute kam Passaus Andreas Toth frei zum Schuss, doch Gerlspeck behielt die Oberhand. In der neunten Spielminute dann Glück für die Black Hawks: Nachdem die Scheibe leichtfertig vertändelt wurde, war Christoph Zawatsky im Passauer Tor Endstation für den Erdinger Angreifer. Nur eine Minute später passierte es dann aber doch: Nach perfekter Vorlage von hinter dem Tor war es Christian Göttlicher, der seinem Namen alle Ehre machte und den Puck per Direktabnahme göttlich im Passauer Tor versenkte - 1:0 für Erding. Zu diesem Zeitpunkt fiel der Treffer etwas überraschend, waren die Black Hawks doch immer besser in die Partie gekommen und eigentlich am Drücker gewesen. Kurz darauf verkehrtes Bild: Nun waren die Hausherren die aktivere Mannschaft, den Treffer jedoch erzielten die Gäste aus Passau: Nach einem tollen Move schob Passaus Spielertrainer Andreas Popp die Scheibe in der12. Spielminute zum 1:1-Ausgleichstreffer über die Linie. Die erste Strafzeit der Begegnung kassierten die Hausherren in der 13. Spielminute, das folgende Passauer Überzahlspiel blieb aber weitestgehend harmlos. Nach einem Foul an Passaus Ruben Kapzan in der 16. Spielminute bescherte Bastian Tengler den Gästen das nächste Powerplay, und dieses Mal sollte es passieren - wenn auch auf der falschen Seite: Rückkehrer Tim Hirtreiter fabrizierte gut eine Minute später an der eigenen blauen Linie einen unnötigen Puckverlust, Markus Poetzel schnappte sich die Scheibe, fuhr Richtung Zawatsky und verwandelte per Shorthander eiskalt zur 2:1-Führung der Hausherren. Nach einem Handgemenge zwischen Erdings Peter Stoiber und Passaus Andreas Toth bot sich den Black Hawks zum Ende des ersten Spielabschnitts eine weitere Powerplaygelegenheit, erneut jedoch ohne zählbaren Erfolg, sodass es mit dem Stand von 2:1 für Erding in die erste Drittelpause ging. Insgesamt war die Führung der Hausherren zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient, der Führungstreffer selbst allerdings war ein Passauer Gast-Geschenk der teureren Kategorie.
Im Mitteldrittel dauerte es gerade einmal 23 Sekunden, da gab Stefan Friedl aus spitzem Winkel einen ersten Warnschuss auf das Gehäuse der Erdinger Reserve ab. Keine Minute später die nächste Passauer Einschussgelegenheit: Andreas Toth zog aus kurzer Distanz ab, jedoch zu unplatziert - Gerlspeck konnte parieren. War dies nun der Beginn einer Passauer Offensivwelle? Man konnte es zu diesem Zeitpunkt meinen und hoffen, doch weit gefehlt: Von diesem Moment an bot sich den Zuschauern bis zum Ende des zweiten Spielabschnitts eine zerfahrene Partie beider Teams; selten gelang einer der Mannschaften ein geregelter und vor allem geplanter Spielaufbau, immer häufiger prägten Fehlpässe auf beiden Seiten das Geschehen, und ergab sich doch einmal eine aussichtsreiche Einschussgelegenheit, dann wurde des Öfteren der besser platzierte Mitspieler übersehen - bis zur 36. Spielminute: Völlig überraschend steuerte Erich Fries frei und unbedrängt Richtung Erdinger Tor, den Schuss jedoch verzog er, sodass die Scheibe knapp den rechten Winkel verfehlte. Diese Chance war nahezu das einzige Highlight im gesamten zweiten Spielabschnitt, ohne weitere Tore ging es in das letzte Drittel.
Dieses konnten die Black Hawks nach einer Strafe gegen Erdings Peter Stoiber kurz vor Ende des Mitteldrittels mit einem Überzahlspiel beginnen - dieses Mal jedoch fand noch nicht einmal ein einziger Schuss den Weg in Richtung des Erdinger Tors. In der 44. Spielminute musste Zawatsky im Passauer Gehäuse hellwach sein, den Erdinger Einschussversuch konnte er jedoch gekonnt parieren. Drei Minuten später eine zunächst bittere Strafe für die Gäste aus der Dreiflüssestadt: Gegen Ruben Kapzan wurden 2+10 Strafminuten wegen eines Checks gegen den Kopf ausgesprochen. Kurz vor Ende des Erdinger Powerplays jedoch schnappte sich Mathias Pilz die Scheibe, lief ein Stück mit ihr, zog ab und hämmerte den Puck in der 49. Spielminute von Höhe der Blauen Linie aus ins Erdinger Tor - 2:2, nun hatten also auch die Passauer ihren Unterzahltreffer erzielt. Eine Minute später drehten die Back Hawks endgültig die Partie - oder doch nicht? Nein, in der 50. Spielminute hatten die gut 100 mitgereisten Passauer Fans den Torschrei schon auf den Lippen, doch aus welchen Gründen auch immer fand der Puck nicht seinen Weg ins Tor der Hausherren. Trotz dieser vergebenen Großchance merkte man den Black Hawks förmlich an, wie sehr sie diesen Sieg in Erding nun doch noch erringen wollten. In der 53. Spielminute war es Andreas Toth, der eine weitere Torgelegenheit vergab, in der 56. Spielminute war es dann aber doch soweit: Im 4-gegen-4 (ein Passauer und ein Erdinger saßen zu diesem Zeitpunkt auf der Strafbank) zog Passaus tschechischer Kontingentspieler Martin Lamich ab, traf den Puck perfekt, und vom Gestänge aus prallte die Scheibe begleitet von einem lauten Klirren zur Passauer 3:2-Führung ins Erdinger Tornetz. War es das? Öffnete dieser Treffer möglicherweise das Tor Richtung Landesligaaufstieg? Der Passauer Anhang feierte bereits ausgelassen, dazu kam, dass die Hausherren in Person von Florian Zollo eine weitere Strafzeit kassierten - Passauer Überzahl bis fast zum Ende der Begegnung, was sollte da noch passieren? Kurze Antwort: Nichts Erfreuliches. Ein weiterer unnötiger Passauer Scheibenverlust in der Vorwärtsbewegung leitete einen Unterzahl-Konter der Hausherren ein, Nicholas Emmendorfer nahm das Tor von Zawatsky ins Visier - und verwandelte 55 Sekunden vor Spielende souverän zum 3:3-Ausgleichstreffer. Unfassbar, damit erzielten die Oberbayern bereits ihren zweiten Shorthander des Abends, auf einmal waren die Erdinger Fans aus dem Häuschen, während die Passauer Gefolgschaft noch nicht so ganz glauben konnte, was da gerade eigentlich passiert ist.
3:3 - das war gleichzeitig auch der Endstand zwischen beiden Teams in der Erdinger Eissporthalle. Am Ende ein mehr als ärgerlicher Spielverlauf, dennoch bleibt der Passauer Mannschaft kaum Zeit, sich darüber viele Gedanken zu machen. Bereits am Sonntag um 17:15 Uhr steht das nächste schwere Auswärtsspiel auf dem Programm: Gegner in der Moosburger Sparkassen-Arena ist der EV Bruckberg, aktuell Tabellenneunter in der Bezirksliga Ost.

Statistik:

TSV Erding „Gladiators" 1b - EHF Passau Black Hawks 3:3 (2:1, 0:0, 1:2)

Tore
1:0 Christian Göttlicher (Florian Zimmermann, Markus Poetzel) 09:22
1:1 Andreas Popp (Andreas Toth, Vladimir Gomov) 11:31
2:1 Markus Poetzel 16:53
2:2 Mathias Pilz 48:33
2:3 Martin Lamich 55:59
3:3 Nicholas Emmendorfer (Bernd Rische) 59:05

Strafen: TSV Erding „Gladiators" 1b 14, EHF Passau Black Hawks 12 + 10 Ruben Kapzan
Zuschauer: 300

 
 
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