Dorfen/Geretsried –  Außer Spesen wieder mal nix gewesen lautet auch das Fazit der vierten Auswärtstour der Eispiraten des ESC Dorfen in dieser Bayernliga-Abstiegsrunde. Mit 2:5 (0:2, 2:0, 0:3) geschlagen geben mussten sie sich gestern Abend dem ESC Geretsried vor 410 Zuschauern, also fast ausverkaufter Noch-Baustelle bei dem derzeit noch auf 500 Leute reduziertem Fassungsvermögen. 

Die personelle Konstellation war nicht neu. Mit 15 Feldspielern war das Aufgebot der Eispiraten zahlenmäßig nah am unteren Limit. Kurzfristig war auch noch Timo Borrmann ausgefallen. Der hatte sich im Training während der Woche verletzt. Immerhin hatte es bei Andreas Tanzer geklappt.  Für ihn war es der zweite Abstiegsrundeneinsatz, Simon von Fraunberg war als Backup auf der Bank. Die gastgebenden River Rats konnten dagegen mit 19 plus 2, also ziemlich kompletter Kapelle aufmarschieren.

  Die erste hundertprozentige Torchance verzeichnete Dorfen, als Verteidiger Flo Mayer nach einem gegnerischen Fehlpass alleine auf Torhüter David Albanese stürmen konnte, aber den Kürzeren zog. Schießt du sie vorne nicht, kriegst du sie hinten rein. Josef Reiter brachte Geretsried dann 1:0 in Führung. Drei Strafzeiten kassierte Dorfen in diesem ersten Drittel, Geretsried keine. Die fragwürdigste war die gegen Lukas Miculka, als der nach einem Solo mit hochkarätiger Einschussmöglichkeit am Keeper scheiterte und bei freiliegender Scheibe nachstocherte. Genau diese Überzahl führte zum 2:0 durch Daniel Merl.

  „Geretsried ist auch nicht besser wie wir“ meinte in der Pause noch Richard Thiel aus dem ESC-Betreuerstab. „Nur lassen wir hinten mehr zu und nützen vorne unsere Möglichkeiten nicht“ musste er zugeben. Und seine Eispiraten präsentierten sich nach Wiederbeginn viel zielstrebiger und konzentrierter. Sandro Schroepfer meldete sich bei seinem Comeback gleich mit dem Treffer zum 1:2 zurück. Eineinhalb Minuten später veredelte Josef Folger eine klasse Miculka-Vorlage zum Ausgleichstreffer – für den 19-jährigen der erste Treffer in seinem elften Saisonspiel. In den Spielminuten 27 und 30 verhinderte Schlussmann Tanzer mit all seiner Klasse Geretsrieder Treffer. Auf ESC-Seite hatte Bastian Rosenkranz vor dem Schroepfer-Tor eine tolle Möglichkeit nicht verwerten können.

  Der letzte Spielabschnitt wurde zur Kopie des ersten. Lange Zeit hatten beide Seiten gute Möglichkeiten in Führung zu gehen. Auf ESC-Seite hatte vor allem Miculka die „Seuche“ am Schläger. Im Sieben-Minutentakt stellten Merl und Florian Strobl für Geretsried die Weichen auf Sieg. Treffer Nummer 5 durch Benedikt May konnte man aus Dorfener Sicht der Rubrik „auch schon egal“ zuordnen. 

  Statistik:

Tore/Vorlagen: 1:0 (7.) Reiter (Merl, L. Rizzo), 2:0 (18.) Merl (Fuchs / 5-4), 2:1 (34.) Schroepfer (Folger, Vrba), 2:2 (36.) Folger (Miculka, Schroepfer), 3:2 (47.) Merl (Englbrecht, Reiter), 4:2 (55.) Strobl (Hrazdira), 5:2 (59.) May (Merl, Fuchs);  Hauptschiedsrichter: Marcel Ehrhardt; Strafminuten: ESCG 2 / ESCD 10; Zuschauer: 410;