Mit ordentlich Feuer unterm Dach starteten die Sharks in ihr zweites Derby in drei Tagen. Nach der guten Leistung in Pfronten wollte man das Heimspiel unbedingt für sich entscheiden. Schon am Freitag endete die Partie unentschieden nach regulärer Spielzeit und musste durch Penaltyschiessen entschieden werden, man wusste also dass die Falcons zu schlagen waren.
Zunächst allerdings lieferten sich beide Seiten einen offenen Schlagabtausch. Kempten mit dem Rückenwind aus dem Freitagsspiel wollte unbedingt den Strohhalm greifen und noch Punkte gut machen. So entwickelte sich gleich von Beginn an eine flotte Partie mit einem Chancenübergewicht für die Hausherren, einzig der Puck wollte nicht am besten Mann der Gäste vorbei - Torhüter Andreas Jorde stellte ein ums andere Mal seine Klasse unter Beweis. Eine Unachtsamkeit in der Kemptener Defensive nutzte schließlich Joel Tisch zur Pfrontener Führung, beim Stand von 0:1 ging es in die erste Drittelpause.
Auch der zweite Abschnitt bot ein Derby vom allerfeinsten. Tolle Kombinationen, körperbetontes faires Eishockey und Torchancen auf beiden Seiten, die Zuschauer konnten sich über mangelndes Engagement wahrlich nicht beschweren. Etwas unglücklich der Treffer zum 0:2 kurz nach Halbzeit im Spiel. Der Pfrontener Stürmer kam von der Strafbank und eine klare Abseitsstellung wurde von den Unparteiischen übersehen, so konnte dieser ungehindert einschieben. Nun aber war in den Hausherren der Kampfgeist geweckt, denn nur eine Minute später war es die überragende Reihe des Wochenendes, die in Person von Tobi Epp für den 1:2 Anschlusstreffer sorgte. Und weniger als eine Zeigerumdrehung später wurde Denis Adebahr bei seinem Angriff zu Fall gebracht, dass die Schiedsrichter auf Penalty entschieden. Diese Chance ließ sich der Stürmer nicht entgehen und verlud den Torhüter der Falcons und vollstreckte eiskalt. Es kam sogar noch besser. Als die Gäste mit zwei Mann weniger auf dem Eis waren, nutzten die Sharks ihre numerische Überlegenheit und Andreas Ziegler brachte seine Farben mit 3:2 in Front. Leider war die Führung nur von kurzer Dauer, zwei Minuten später schlug es schon wieder hinter Florin Baumberger im Kemptener Tor ein. Zunächst stoppte der Schlussmann einen Pfrontener Konter souverän, konnte aber den Nachschuss nicht mehr verhindern und so hieß es zur Pause 3:3.
Die Haie spürten, dass die so wichtigen Punkte heute mehr als drin waren und legten im Schlussabschnitt noch eine Schippe drauf. Angriff um Angriff fuhren sie auf Jorde, fanden aber im besten Mann des Abends immer wieder ihren Meister. Die Partie gewann zusehends an Tempo und die gut besuchte Kemptener Eishalle bekam ein packendes Derby zu sehen. Als Pfronten neun Minuten vor Schluss abermals in Führung ging, bündelten die Gastgeber nochmal alle Kräfte. Es war dann auch der schönste Angriff des Abends der für den verdienten Ausgleich sorgte, hinter dem eigenen Tor schnappte sich Benni Waibel die Scheibe, passte weit auf Tobias Epp und als dieser noch scheiterte war sein Sturmpartner Andreas Ziegler mit seinem zweiten Treffer erfolgreich. Wie schon am Freitag musste nun das Penaltyschiessen entscheiden. Leider hatten auch hier die Gäste das bessere Ende für sich, der überragende Mann im Team der Falcons ließ sich hier einfach nicht überwinden, während seine Kollegen vorne den Sack zu machten.
Mit dieser Leistung braucht den Sharks aber auch nicht Bange sein vor dem Rest der Saison, denn eine Mannschaft, die sich innerhalb von drei Spielen mehrmals so aufbäumt, die sollte erfolgreich sein, egal ob sie Platz 4 oder 5 nach der Vorrunde belegt.
Statistik:
ESC Kempten – EV Pfronten 4:5 n.P. (0:1,3:2,1:1,0:1)
Tore:
0:1 Titsch (18.), 0:2 Albl (31.), 1:2 Epp (32.), 2:2 Adebahr (33./P.), 3:2 Ziegler (36.), 3:3 Schön (38.), 3:4 Stammler (52.), 4:4 Ziegler (54.), 5:4 Böck (60./P)
Strafzeiten:
Kempten 10 + 10 (Epp)
Pfronten 26
Zuschauer: 555 |