01.04.2024, 19:10 Uhr und ein nicht enden wollender Jubel brandete durch das beschauliche Eisstadion in Burgau. Mitten in diesem Jubel, etwas abseits vom Rest, nahm sich ein Mann die Zeit, um mit Tränen in den Augen zu begreifen was da gerade passiert war. Dieser Mann trägt stolz ein „C“ auf seiner Brust und hört auf den Namen Nico Vogl, seines Zeichens Kapitän der Mannschaft, die gerade nach einer Serie von fünf mitreißenden Spielen bewies, dass das Zeug in ihr steckt, um auch den ganz großen Wurf zu machen. Dabei war weder an diesem Ostermontag noch zu irgendeiner Sekunde in dieser Finalserie, die ihrem Namen alle Ehre machte, der Gegner klar unterlegen oder gar „Kanonenfutter“. Bis zur letzten Sekunde in dieser Serie, hätten beide Teams als Sieger vom Platz gehen können und niemand hätte sich ernsthaft beschweren können, wenn dies an diesem Abend die Eisbären aus Burgau gewesen wären.
Nach dem Spiel vier, welches der EHC Waldkraiburg zu Hause vor einer Kulisse von mehr als 1800 Zuschauern verlor, kamen die Löwenfans mit gemischten Gefühlen in die Burgauer Eishalle. Sollten die Löwen erneut eine Partie wie diese hinlegen, so würde es schwer werden mit einem Sieg. Wahrscheinlich war es die Aufregung und möglicherweise auch der Druck durch diese beeindruckende Wand an Fans, die sich nichts sehnlicher wünschten als einen Sieg von blau-gelb zu sehen, welche den Industriestädten eine Form von Paralyse verlieh, die sie stets einen Schritt zu spät kommen ließ. So verlor man das „Matchballspiel“ letztlich mit 3:5 und musste am Ostermontag noch einmal antreten, um ein für allemal einen Meister zu finden.
Doch von Nervosität war schon kurz nach Anpfiff in Burgau nicht viel zu sehen. Nach knapp mehr als einer Minute Spielzeit durften die Löwen nebst Anhang bereits das erste Mal jubeln. Leon Decker legte den Grundstein für den großartigen Erfolg. Seine Reise für diesen frühen Treffer startete er im eigenen Drittel, umkurvte die noch schläfrig wirkende Burgauer Verteidigung und zog aus spitzem Winkel ab, um Torwart Schnierstein zu bezwingen. Rund 1,5 Minuten später befanden sich die Löwen in Überzahl. Diese nutzten sie prompt um durch Florian Maierhofer den Spielstand früh auf 0:2 zu schrauben und die Gastgeber gehörig unter Druck zu setzen. Auch in der Folge hatten die Gäste aus der Stadt im Grünen ihre Möglichkeiten, ebenso wie die Gastgeber auch einige Male an Christoph Lode scheiterten, doch sollte es nach dem ersten Durchgang bei diesem Spielstand bleiben.
Ganz wie ein Finale sein sollte, wogte das Spiel im zweiten Drittel hin und her, auch wenn die Vorteile weiterhin auf der Seite des EHC Waldkraiburg lagen. Dennoch, mitten in die Waldkraiburger Souveränität setzte Burgau einen Stoß, welcher den EHC Waldkraiburg ins Wanken brachte. Einer ihrer Besten, Petr Ceslik, sorgte für den Anschlusstreffer und in den verbleibenden fünf Minuten haben die Löwen Glück, sich nicht noch ein Gegentor einzufangen.
Im finalen Durchgang setzten die Löwen weiterhin auf ihre Taktik die lange so einfach wie effektiv war: Konzentriert verteidigen. Doch auch wenn man noch so fokussiert, ist auf diese Taktik, darf man nicht vergessen, dass hier zwei Tabellenerste gegeneinander spielten. So ist es fast folgerichtig, dass Burgau, zu Leidwesen aller die es mit dem EHC Waldkraiburg hielten, rund vier Minuten vor dem Ende doch noch ausglichen. Während einer 2+2-Minuten-Strafe für Martin Herman, die sich in dieser Situation sehr drakonisch anfühlte, stellten die Eisbären in Form von David Zachar ihr Stadion noch einmal auf den Kopf und glichen die Partie aus.
Im Gegensatz zu Spiel 1, welches ebenfalls in Burgau stattfand, wollten die Löwen gegen einen glänzend aufgelegten Torhüter Schnierstein nicht erneut in ein Penaltyschießen. Nach 1:23 gespielten Minuten wurden sie letztlich erlöst. Einen von Martin Herman verursachten Abpraller verwandelte Leon Decker zum 2:3 Match- und Meisterschaftswinner. aha
ESV Burgau – EHC Waldkraiburg 2:3 n.V. (0:2/1:0/1:0/0:1) Tor: Sickinger Tobias (#32); [X] Lode Christoph (#40); Verteidigung: Hora Daniel (#3); Lode Felix (#10); Schmidt Daniel (#17); Ludwig Tim (#23); Cejka Max (#81); Seifert Philipp (#96); Sturm: Lode Philipp (#7); Jakob Tobias (#8); Dillmann Anthony (#11); Decker Leon (#34); Herman Martin (#60); Maierhofer Florian (#61); Rosenkranz Bastian (#68); Dana Josef (#70 <3); Soukup Dominik (#82); Vogl Nico (#88);Zimmermann Patrick (#98);
0:1 (2.) Decker (Hora); 0:2 (3.) Maierhofer (Soukup – PP1); 1:2 (35.) Ceslik (Seifert, Gäbelein); 2:2 (57.) Zachar (PP1); 2:3 (62.) Decker (Herman);
Zuschauer: 700, Strafen: Waldkraiburg 8, Burgau 18
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