Die Termine für die Spiele um Platz Drei der bayrischen Landesliga- Meisterschaft stehen fest. Der EV Lindau wird am Freitag (20 Uhr) zunächst in Königsbrunn antreten, am Sonntag (18 Uhr 15) kommt es im Eichwald-Stadion zum Rückspiel und gleichzeitig letzten Saisonspiel der Islanders. Gut Vier Stunden hatten die Cracks des EV Lindau auf der Rückfahrt von Weiden an den Bodensee Zeit, die 3:7- Niederlage zu verarbeiten. Dabei kam es dann zum „Jetzt erst Recht"- Schwur. „Jetzt holen wir uns Platz Drei. Wie letztes Jahr", sagte Kapitän Peter Kraus. Wohl wissend, dass diese Platzierung eine ganz große Bedeutung haben könnte. Wieder einmal sollen im deutschen Eishockey die Strukturen verbessert werden. Man hat erkannt, dass eine bundesweite Oberliga für die Klubs finanziell nicht zu stemmen ist und will für die kommende Saison eine Dreiteilung in Nord, West und Süd. Dafür benötigen die Verbände natürlich Teilnehmer. In den letzten Jahren wollte kein Klub aus der Bayernliga in die eingleisige Oberliga aufsteigen. Im Gegenteil: im Vorjahr zog sich der TEV Miesbach in den Landesverband zurück. Bei einer reinen Süd- Oberliga mit Klubs aus Bayern und Baden- Württemberg sieht der Fall anders aus. Durch viele Derbys und kürzere Fahrten würde die Attraktivität einer Oberliga Süd steigen. Angeblich haben die Bayernligisten Selb und Regensburg schon Interesse Kund getan, in diesem Fall ein Aufstiegsrecht wahrzunehmen. In diesem Fall ist allerdings auch kein Absteiger aus der Oberliga zu erwarten, was den Weg für den Dritten oder sogar Vierten der Landesliga frei machen würde. „Diesen Spekulationen möchte ich mich nicht hingeben, da stehen viele Monate und Fragezeichen an", sagt zwar EVL- Sportchef Bernd Wucher. Aber schon am 27. März könnte mehr Klarheit herrschen. Dann soll die Oberligareform auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des Deutschen Eishockey-Bundes auf den Weg gebracht werden. „Die Chancen stehen 50/50, denn es gibt einige rechtliche Dinge in Sachen Spielbetriebs GmbH zu beachten", sagt EVL- Vorsitzender Marc Hindelang. „So sehr die Reform Sinn machen würde, so sehr stehen wieder Eitelkeiten einzelner Klubs im Weg. Allerdings wäre es fahrlässig von uns, wenn wir nicht versuchen würden, die sportliche Basis zu bauen, um nachrücken zu können." Deshalb seien die Spiele gegen Königsbrunn nicht weniger wichtig, als die gegen Weiden. „Das Schlimmste wäre, wenn wir uns hängen lassen, nur Vierter werden würden und dann steigt der Dritte noch auf." Das Fünkchen Hoffnung „Aufstieg" lebt noch. „Es ist ja ohnehin unglaublich, dass man als zweitbeste Mannschaft der ganzen Saison sportlich nicht aufsteigt", sagt EVL- Trainer Willy Bauer. In allen Spielen holten die Islanders 49:7 Punkte (24 Siege, 1 Unentschieden, nur drei Niederlagen), nur Weiden war drei Zähler besser. In der kommenden Landesliga- Saison wird nun die Leistung der ganzen Spielzeit bewertet werden. Die Aufstiegsrunde entfällt, die Liga wird zweigeteilt in Nord/ Ost- und Süd/ West. Der jeweils erste unter den 16 Teams der beiden Gruppen steigt auf. Für die Islanders ist das insofern gerechter, dass sie in den letzten Jahren immer an ehemaligen „Pleiteklubs" aus dem Norden scheiterten. „Ich weiß, das wird man dort nicht gerne hören. Aber die Voraussetzungen unter denen Selb, Regensburg und nun Weiden angetreten sind, haben mit „normalen" Landesligisten wenig zu tun", sagt EVL-Vorsitzender Marc Hindelang. „Es ist absolut wichtig für das deutsche Eishockey, dass solche Standorte wieder auf die Beine kommen. Aber sie blockieren mit ihren Neuanfängen in Ligen für die sie zu leistungsstark sind die kleinen Vereine, die sich wie wir etwas aufgebaut haben. Diese Seite sollte man auch mal betrachten." Selb (Insolvenz) und Weiden zogen einst aus finanziellen Gründen aus der Oberliga zurück, Regensburg ging in der zweiten Liga in Insolvenz. Vereine die ein hohes Sponsorenaufkommen, eine große Fanbasis mit entsprechenden Einnahmen und große Arenen mit in die Liga brachten. „Weiden bewirbt sich mit seiner Halle um ein Eishockey- Länderspiel Deutschland- Tschechien. Wir würden wohl nicht einmal die U15 Deutschland- Österreich bekommen", sagt Hindelang. Wichtig sei allerdings die Strukturverbesserung im Eichwald durch die Überdachung. Schließlich geht es im Eishockey beim EVL nicht nur um die erste Mannschaft als Aushängeschild des Lindauer Sports, sondern auch um die bestmögliche Förderung von rund 170 Nachwuchsspielern. Alles über den EV Lindau auf www.evlindau.de |