Pfaffenhofen (oex). Der EC Pfaffenhofen kehrt auch vom zweiten Auswärtsspiel der Abstiegsrunde nicht mit leeren Händen an die Ilm zurück. Mit toller Moral erkämpften sich die Pfaffenhofener am Freitagabend in Schweinfurt nach einem fast aussichtslosen 1:5 Rückstand noch einen Punkt. In der Verlängerung hatte dann allerdings der ERV Schweinfurt das glücklichere Ende für sich und sicherte sich somit den Zusatzpunkt.
Wie schon beim Overtime-Sieg in Pegnitz erlebten die wenigen mitgereisten ECP-Fans unter den rund 350 Zuschauern in Schweinfurt erneut einen Krimi. Doch anders als in Pegnitz, wo die Partie ständig auf des Messers Schneide stand, schien dieses Mal nach 37 Minuten alles entschieden zu sein. Gerade hatten die Gastgeber das 5:1 erzielt und die Fans der Mighty Dogs richteten sich mehrheitlich auf ein entspanntes Schlussdrittel ein. Daran änderte auch der prompte Anschlusstreffer durch Robert Neubauers schönen Sololauf nichts (39.). Zu deutlich hatte ihre Mannschaft zuvor das Spielgeschehen beherrscht.
Der ECP konnte die lange Reise nach Unterfranken nur personell geschwächt antreten. Besonders schmerzte natürlich der krankheitsbedingte Ausfall von Torjäger Jan Tlacil, in Pegnitz mit vier Treffern noch der Matchwinner. Daneben musste Stefan Teufel auch noch auf Kareem Hätinen, Kilian Strack (beide beruflich) und Tim Lohrer (verletzt) verzichten. Und obwohl den Gästen ein Auftakt nach Maß gelang, als Wassilij Guft-Sokolov schon nach 86 Sekunden die Führung besorgte, dauerte es nicht lange, bis die Gastgeber das Kommando übernahmen. Bis zur 10. Minute hatten sie die Partie durch Treffer von Dylan Hood (2) und Kevin Marquardt gedreht. Ein Gegentor musste man bei eigener Überzahl hinnehmen, ein weiteres in Unterzahl nach einem Wechselfehler. Erst danach fanden die Mannen von Stefan Teufel besser ins Spiel, ohne die Mighty Dogs aber wirklich in Bedrängnis bringen zu können. Dafür standen sie nun kompakter in der Defensive, sodass es bis zur Pause beim 1:3 blieb. Auch im Mitteldrittel war vornehmlich Abwehrarbeit gefordert, weil Schweinfurt deutlich mehr Spielanteile besaß. Richtig gute Möglichkeiten waren aber Mangelware, da der ECP die Räume eng hielt und Jonathan Kornreder im Tor ein starkes Spiel machte. Dennoch gab es für die Schweinfurter Fans zweimal Grund zu jubeln. In der 26. Minute konnte sich Alexander Asmus im Rücken der ECP-Abwehr freilaufen und Kornreder aus kurzer Distanz überwinden. In der 38. Minute war es Dylan Hood, der in Überzahl den vermeintlichen Deckel auf die Partie machte. Als Robert Neubauer nach dem letzten Wechsel ebenfalls in Überzahl aber weiter verkürzen konnte (44.), machte sich doch etwas Nervosität im Schweinfurter Lager breit, die sich nun Minute um Minute steigern sollte. Denn spätestens nach dem 5:3 spielte nur noch eine Mannschaft und zwar die Gäste, die jetzt ihre Chance witterten und auch konditionell den stärkeren Eindruck machten. Die Unsicherheit bei den Gastgebern verstärkte sich weiter, als Jakub Felsöci eine neuerliche Strafzeit zum 5:4 nutzte (49.) Danach war die Begegnung längere Zeit unterbrochen, nachdem sich Guft-Sokolov und ERV-Verteidiger Sean Fischer in die Haare gerieten und das Schiedsrichtergespann sich in lange Diskussionen über das Strafmaß verstrickte. Letztendlich belegten sie beide mit einer völlig überzogenen Spieldauerstrafe, dazu verteilten sie noch weitere Strafen mit der Folge, dass die Eishogs erneut in Überzahl agieren konnten. Diese Chance ließen sie sich abermals nicht entgehen und es war David Hornak, der den nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich besorgte (55.) In den verbleibenden Spielminuten waren die Gäste dem Siegtreffer näher als die Gastgeber, die sich in die Verlängerung retten konnten, in der dann Nils Melchior mit seinem Treffer die Partie beendete. „Ich bin sehr, sehr zufrieden, nachdem wir im ersten Drittel eigentlich schon tot waren,“ zog Stefan Teufel trotz des verpassten Zusatzpunktes ein positives Fazit, nachdem seine Mannschaft auch in Schweinfurt gezeigt hat, dass sie den Kampf um den Klassenerhalt angenommen und sich trotz der desaströsen Vorrunde noch lange nicht aufgegeben hat.
EC Pfaffenhofen: Kornreder, Weiner, Oexler, Hätinen L., Ermakov, Thebing, Eisenhofer, Eder, Münzhuber, Pfab L., Hornak, Felsöci J., Neubauer, Gebhardt, Guft-Sokolov, Pfab M., Felsöci D., Weber
Tore: 0:1 (2.) Guft-Sokolov; 1:1 (5.) Hood (Sides, Fischer 4:5); 2:1 (8.) Hood (Sides, Münzberg); 3:1 (10.) Marquardt (Hood, Münzberg 5:4); 4:1 (26.) Asmus (Melchior, Heckenberger); 5:1 (38.) Hood (Sides 5:4); 5:2 (39.) Neubauer (Hornak); 5:3 (44.) Neubauer (Hornak, Felsöci J.); 5:4 (49.) Felsöci J. (5:4); 5:5 (55.) Hornak (Neubauer, Hätinen L. 5:3); 6:5 (62.) Melchior ((Sides, Marquardt)
Strafen: ERV 21 + 10 f. Heckenberger + Spieldauer f. Fischer ECP 21 + 10 f. Thebing + Spieldauer f. Guft-Sokolov
Zuschauer: 352
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