Der EV Dingolfing tritt in der Eishockey-Bayernliga weiter auf der Stelle. Die hochverdiente 1:5-Heimniederlage gegen den letztjährigen Oberligisten aus Landsberg war die nunmehr achte Niederlage in Folge. Trainer Bernie Englbrecht war nach der Partie vor allem mit der Einstellung seiner Mannschaft überhaupt nicht zufrieden. Generell war die Enttäuschung im Lager der Isar Rats, nach diesem gebrauchten Abend, riesengroß.
Die Vorzeichen vor dem Duell gegen den HC Landsberg sahen eigentlich gar nicht einmal so düster aus. Unter der Woche konnte Bernie Englbrecht das erste Mal in dieser Saison mit einem fast kompletten Kader trainieren und auch die Rückkehr von Alex Janzen sowie die Verpflichtung seines Bruder Sergej Janzen sollten der Mannschaft neues Leben einhauchen.
Zunächst schien der Plan aufzugehen. Nachdem die Landsberger gleich zu Beginn einen Pfostentreffer hatten, waren die Hausherren dominant und zunächst auch effektiv. Verteidiger Nico Wolfgramm traf zum 1:0 und in der Folgezeit hatten Schindlbeck, Benes und Co. weitere Möglichkeiten um auf 2:0 oder 3:0 zu erhöhen. Auf der Gegenseite zeigten sich die Oberbayern eiskalt und nutzten die zweite Chance an diesem Abend zum Ausgleich durch Grözinger. Eigentlich kein allzu großes Problem, dachte sich EVD-Coach Bernie Englbrecht. Mit Rückschlägen wusste seine Truppe in den vergangenen Wochen durchaus umzugehen, doch an diesem Tag klappte ab dem Ausgleichstreffer so gut wie nichts mehr.
Das Passspiel war mangelhaft, die Fehlerquote alarmierend und auch die Körpersprache beziehungsweise das Körperspiel nicht mehr vorhanden. Weitere zwei Minuten später stand es folgerichtig 3:1 für die Gäste, die nur die Fehler der Hausherren ausntzten mussten. Auch im Mitteldrittel war keine Besserung in Sicht. Es wurde sogar noch schlimmer, denn Amorth konnte sogar in Unterzahl auf 4:1 erhöhen. Mit dem fünften Treffer durch den überragenden Lukas Heß war die Begegnung nach 28. Minuten so gut wie entschieden. Bis zum Ende des katastrophalen Mittelabschnitts hätten die Gäste sogar noch weiter erhöhen können, aber sie hatten wohl an diesem Abend ein wenig Mitleid mit den EVD-Spielern, die komplett von der Rolle waren.
Im Schlussabschnitt war ebenfalls kein Aufbäumen zu erkennen. Dies verleitete Bernie Englbrecht zu einer wahren Wutrede bei der anschließenden Pressekonferenz. Mit markigen Worten packte er seine Mannschaft schon fast an der Ehre und erwartet nun eine deutliche Leistungssteigerung in den kommenden Bayernligaduellen. Am Tag nach der Niederlage versuchte EVD-Vorsitzenden Jürgen Ohr schon wieder ein wenig Dampf aus dem Kessel zu nehmen. Durch die ganzen Rückkehrer sei noch kein Spielfluss zusammengekommen. „Wir müssen jetzt einfach Geduld haben und uns von Spiel zu Spiel verbessern.“ Allerdings weiß auch der EVD-Chef, „dass wir uns in Zukunft nicht mehr so präsentieren dürfen“. Das sei man den treuen Fans schuldig, die trotz der sportlichen Misere immer noch zahlreich in die Marco-Sturm-Eishalle kommen.
Aufstellung des EV Dingolfing gegen Geretsried: Eisenhut, Kinikeev; Krämmer, Geiger, Theberge, Ohr, Wolfgramm, Schwarz; Schindlbeck, Benes, Hofbauer, Schickaneder, Aigner, D. Schander, Aigner, Grinwald, Detterer, S. Janzen, A. Janzen.
Zuschauer: 493.
Strafzeiten: 10 - 14.
Torfolge: 1:0 (3.) Wolfgramm, 1:1 (13.) Grözinger (Neal), 1:2 (14.) Müller (Grözinger), 1:3 (15.) Wagner (Heß), 1:4 (25.) Amorth (Heß), 1:5 (28.) Heß (Müller, Stauder). -jo- |
