Vor einer schweren Aufgabe steht der EV Dingolfing am kommenden Sonntag ab 18 Uhr beim Auswärtsspiel in Ulm, denn die Hausherren sind in der eigenen Halle nur schwer zu besiegen und haben außerdem ein brandgefährliches Quartett in ihren Reihen. Demzufolge werden die Isar Rats nur mit einer starken Leistung punkten können. 

„Das wird eine echte Bewährungsprobe in Ulm“, weiß EVD-Trainer Dustin Whitecotton vor der weiten Auswärtsfahrt am Sonntag nach Schwaben. Demzufolge wurden unter der Woche im Training noch einmal die Zügel ordentlich angezogen. Im Mittelpunkt standen nicht nur die Special Teams, sondern auch Kleinigkeiten wie Bullys oder auch das richtige Defensivverhalten bei Fünf gegen Fünf. „Es gibt immer irgendwas zu verbessern, wobei ich natürlich mit dem Start in die Abstiegsrunde sehr zufrieden bin. Mit sechs Punkten aus zwei Spielen haben wir uns auf jeden Fall eine sehr gute Ausgangsposition erarbeitet“, so Whitecotton. 

Ein wichtiger Faktor für den starken Start in die heiße Phase der Saison ist auch der breite Kader. So konnte Whitecotton nicht nur zwei Spiele in der gleichen Formation auflaufen, sondern hat mit zwölf Stürmern auch ein gehöriges Druckmittel für die vermeintliche Stammformation. Vor allem Routinier Waldemar Detterer wird nach seinem Comeback alles versuchen, um sich einen Platz in den ersten drei Sturmreihen wieder zu erkämpfen. Bis dato musste sich der Ex-Profi jedoch noch in Geduld üben und mit drei kurzen Einsätzen beim überzeugenden Auswärtsspiel zufrieden sein. Doch persönliche Befindlichkeiten sind im heißen Kampf um den Klassenerhalt eh zweitrangig, „denn es gilt letzten Endes der Erfolg der Mannschaft“, gibt Whitecotton klar zu verstehen. 

Ein Offensiv-Trio und ein starker Verteidiger

Wichtig wird in Neu-Ulm sein, dass die Dingolfinger vor allem das tschechische Duo Martin Synek und Martin Podesva in den Griff bekommen. Die technisch hochbegabten Stürmer sorgten zum Beispiel in der vergangenen Saison fast im Alleingang für den hervorragenden fünften Platz in der Hauptrunde. Weit mehr als 100 Scorerpunkte konnte das Duo für sich verbuchen. Doch nicht die beiden Kontingenspieler sorgen ordentlich für Furore, denn mit Topscorer Stefan Rodrigues hat man noch einen weiteren erstklassigen Offensivspieler in den eigenen Reihen. 

Getoppt wird das Trio wahrscheinlich nur noch vom alles überragenden Verteidiger Simon Klingler, der in der Hauptrunde mit 48 Scorerpunkten der beste Abwehrspieler in der gesamten Bayernliga war. Nur auf der Torhüterposition sind die Schwaben nicht ganz so überragend aufgestellt. Trotz alledem war es keine allzu große Überraschung, dass sich die Ulmer für die Pre-Playoffs qualifizierten. In den beiden Duellen gegen den Oberligaabsteiger war man jedoch letzten Endes chancenlos und musste somit den bitteren Gang in die Playdowns antreten. Im Gegensatz zu Buchloe, die ebenfalls aus den Pre-Playoffs ausschieden und bis dato nicht in Tritt kommen, haben die Ulmer mit fünf Punkten einen starken Start in der Abstiegsrunde hingelegt. 

Nicht blenden lassen

Die Dingolfinger dürften nachhaltig gewarnt sein vor der offensiven Power der „Devils“ und sollten sich keineswegs vom 9:5-Heimsieg von vor vier Wochen blenden lassen. Damals reisten die Ulmer mit einem Rumpfkader an und verweigerten das Körperspiel völlig, denn es wollte sich vor den Pre-Playoffs kein Spieler mehr verletzen. Das weiß auch EVD-Trainer Dustin Whitecotton, der seine Truppe eindringlich vor den Ulmern gewarnt hat: „Nur mit einer ähnlich starken Defensivleistung wie zum Beispiel gegen Kempten werden wir in Ulm bestehen können.“ Falls die Dingolfinger auch die hohe Hürden in Ulm meistern würden, könnte man fast schon die Planungen für die kommende Bayernligasaison aufnehmen. -jo-